Monaco-Krimi als Mutmacher

von Redaktion

Leverkusen zeigt das wohl beste Spiel unter Alonso – das lässt das Selbstvertrauen wachsen

Monaco/Leverkusen – Xabi Alonso wirkte nach einer kurzen Nacht taufrisch. Der Trainer von Bayer Leverkusen hatte den Restabend in Monaco nach dem nervenaufreibenden Achtelfinaleinzug im Elfmeterkrimi genutzt, um im Kreise seiner Liebsten den wohl wichtigsten Moment seiner noch jungen Trainerlaufbahn zu genießen. „Meine Familie war hier, wir haben diesen schönen Moment geteilt“, sagte Alonso nach dem 5:3 im Elfmeterschießen bei der AS Monaco (3:2 n.V.). „Natürlich bin ich stolz, und die Mannschaft darf diesen Moment auch genießen. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns“, ergänzte der 41-Jährige.

Nach dem bislang so enttäuschenden Saisonverlauf sind die Hoffnungen auf die letzte Titelchance unter dem Bayerkreuz durch die Nervenstärke vom Punkt noch am Leben. Im Achtelfinale der Europa League wartet zudem mit Ferencvaros Budapest eine durchaus lösbare Aufgabe. Im Hinspiel (9. März) hat Leverkusen Heimrecht, das Rückspiel (16. März) findet in der ungarischen Hauptstadt statt.

Mit dem Los Ferencvaros ist man bei Bayer zufrieden. „Es ist eine reizvolle Aufgabe, die wir selbstbewusst angehen“, sagte Geschäftsführer Simon Rolfes nach der Auslosung.

Bevor es für Alonso und seine Schützlinge am Sonntag in der Bundesliga mit dem Spiel beim SC Freiburg weitergeht, absolvierten die Leverkusener am Freitag noch eine Trainingseinheit im Fürstentum. An diesem Samstag reist der Bayer-Tross mit dem Flieger nach Basel, von dort geht es nach Freiburg.

„Es gibt nicht viel Zeit, zu analysieren“, meinte Alonso: „Wir müssen weitermachen. Nach 120 Minuten, den Emotionen vom Elfmeterschießen und der kurzen Nacht ist es jetzt wichtig, dass wir schnell wieder frische Beine für Freiburg bekommen.“

Der Auftritt im Stade Louis II, der wohl beste unter Alonso, dürfte den Verantwortlichen um Rolfes und Klubchef Fernando Carro Hoffnung auf eine weite Europacup-Reise gemacht haben.

Nachdem in der Bundesliga wohl maximal noch Platz sieben und damit bestenfalls ein Platz in der unbeliebten Conference League zu ergattern ist und im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde Schluss war, kann sich Bayer ganz auf die letzte verbliebene Titelchance in der Europa League fokussieren.

Großen Anteil hatten die fünf Schützen, die den Leverkusener Elfmeterfluch vergessen machten. Sieben der letzten acht hatte die Werkself zuvor verschossen. „Ich hatte schon vor dem Elfmeterschießen großes Vertrauen in die Jungs. Wir haben es trainiert, und es lief schon im Training sehr gut – deshalb war ich ehrlich gesagt nicht besonders nervös“, sagte Alonso und ergänzte : „Aber das war ja nicht nur bei den Elfmetern so, sondern auch das ganze Spiel vorher der Fall.“  sid

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