Ratlose Weltmeisterin

von Redaktion

Herrmann-Wick patzt in Östersund – Doll weiter im Aufwind

Östersund – Nach der schlechtesten Weltcup-Platzierung des Winters war Biathlon-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick ratlos und frustriert. Vier Fehler im zweiten Liegendschießen bedeuteten für die Olympiasiegerin nicht nur das vorzeitige Ende der Sieg-Chancen im Massenstart von Östersund. Mit dem am Ende enttäuschenden 23. Platz musste sie auch einen Rückschlag im Kampf um eine Top-3-Platzierung im Gesamtweltcup hinnehmen. „Ich habe dann schon versucht, mich nicht hängenzulassen, es war Schadensbegrenzung“, sagte die 34-Jährige, die am Ende insgesamt fünf Strafrunden laufen musste. Zwischenzeitlich hatte die Sächsin gar auf dem vorletzten Platz gelegen.

Und später konnte auch Benedikt Doll nach Rang acht nur bedingt zufrieden sein. Beim 32-Jährigen lief es am Schießstand mit nur einem Fehler bei vier Schießeinlagen richtig gut, dafür aber nicht auf der Strecke. „Da hatte ich heute nichts zu melden. In der dritten Runde habe ich mich gefragt, wie ich es überleben soll“, sagte der Schwarzwälder, der zuvor im Einzel fehlerfrei gesiegt und die Staffel auf Rang drei geführt hatte. Eine Chance, den siegreichen Norweger Vetle Sjastad Christiansen und einen Podestplatz anzugreifen, hatte er nicht.

Roman Rees (1) wurde Zehnter. Johannes Kühn kam als Zwölfter ins Ziel, Besseres vergab er mit zwei Fehlern beim letzten Schießen. David Zobel (3) wurde 15., Justus Strelow (3) 17. und Philipp Nawrath (5) 22.

Massenstart und Herrmann-Wick – das passt diese Saison so gar nicht. „Ich habe diese Saison schon immer meine Probleme. Frau gegen Frau im großen Feld – da gelingt es mir nicht ganz so gut, bei mir zu bleiben“, sagte die Sprint-Weltmeisterin von Oberhof.

Bereits am Samstag war Herrmann-Wick am Schießstand nicht zurechtgekommen. Sie sprach trotz des dritten Staffel-Platzes von einem schlechten Rennen und entschuldigte sich bei ihren Teamkolleginnen Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger und Vanessa Voigt. Durch insgesamt fünf Nachlader gab sie als Schlussläuferin den möglichen Sieg aus der Hand.

Beim Erfolg der fehlerfreien Italienerin Dorothea Wierer wurde die ebenfalls ohne Strafrunde gebliebene Vanessa Voigt als Siebte beste Deutsche, für Herrmann-Wick war der vorletzte Massenstart vorbei, ehe es richtig zur Sache ging. „Ich war ratlos“, sagte sie. Sie ist nun im Gesamtweltcup Fünfte und hat vor den letzten drei Rennen am Holmenkollen in Oslo 74 Punkte Rückstand auf die derzeit drittplatzierte Italienerin Lisa Vittozzi.  dpa

Artikel 1 von 11