Bei der Jagd nach dem dritten Stern werden die magischen Momente von „Zauberfüßchen“ Dzsenifer Marozsan fehlen. Vier Monate vor der WM in Australien und Neuseeland verkündete die 30 Jahre alte Edeltechnikerin überraschend ihren Rücktritt aus dem deutschen Fußball-Nationalteam. Nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen zieht die Olympiasiegerin von 2016 und Europameisterin von 2013 den Schlussstrich unter eine glanzvolle Karriere im DFB-Trikot. „Durch meine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022 habe ich gemerkt, dass es sich richtig anfühlt, in der Nationalmannschaft aufzuhören“, erklärte die 111-malige Nationalspielerin von Olympique Lyon, die die EM 2022 in England wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte. Sie sei „am Fernseher der größte Fan“ des DFB-Teams gewesen, „ohne dass es weh tat, nicht dabei zu sein“. Bei Lyon präsentiert sich die Regisseurin zwar wieder in guter Form, doch ihr Knie sei seit der Verletzung im vergangenen April „nicht mehr das alte“, die weitere Doppelbelastung daher „nicht optimal“. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die laut Marozsan im persönlichen Telefonat zunächst sprachlos reagiert hatte, nahm die Entscheidung in der Vorbereitung auf die WM mit „allergrößtem Respekt“ entgegen. Sie rühmte Marozsan als „großartige Persönlichkeit und überragende Fußballerin“ sowie als „Identifikationsfigur“. dpa