WM-Boykott: Das Boxen versinkt im Chaos

von Redaktion

Neu-Delhi – Weil Russen und Belarussen bei den Titelkämpfen (ab 15. März) im Amateurboxen unter ihre Landesflagge teilnehmen dürfen und im Erfolgsfall sogar die Hymne abgespielt wird, verzichten zahlreiche andere Nationen auf einen Start im indischen Neu-Delhi. Beim näheren Blick auf die Strukturen im Weltverband Iba wird klar, warum dort die vom IOC empfohlenen Sanktionen fallen. Der Russe Umar Kremlew hat als umstrittener Präsident das Sagen, durch den von der russischen Regierung kontrollierten Sponsor Gazprom fließt reichlich Geld in die Verbandskassen.

Die Iba ist im IOC seit 2019 suspendiert, der Ringeorden um Präsident Thomas Bach beklagt unter anderem die dubiose Verbandsführung, mangelnde finanzielle Transparenz und fehlende Integrität der Schiedsprozesse. Als Konsequenz wurde das Boxen aus dem olympischen Programm für die Spiele 2028 in Los Angeles gestrichen. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforc – genau wie schon bei Olympia in Tokio. Um die Zukunft des olympischen Boxens zu retten, wollen zahlreiche Nationalverbände einen neuen Weltverband gründen. Es sind nicht zufällig die gleichen, die bei den Weltmeisterschaften in Indien und Usbekistan fehlen. Dem Vernehmen nach werden dafür Ende März, nach einem IOC-Meeting in Lausanne, Fakten geschaffen.  dpa

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