Der neue Vorzeige-Bayer

von Redaktion

Andreas Obst entwickelt sich zum Gesicht der FCB-Basketballer

München – In den letzten Tagen hat sich Andreas Obst auf die Jagd nach den wirklich wichtigen Marken gemacht. 29 Distanzwürfe wollte der Guard der Bayern-Basketballer binnen einer Minute versenken. Im Rahmen des clubinternen Allstar-Tages, an dem sich die Münchner in den typischen Show-Disziplinen versuchten. Und natürlich hat der 26-Jährige auch das geschafft, wie auf den Social-Media-Kanälen des Vereins festgehalten wurde.

Wie hätte es auch anders sein sollen – es gibt nicht viel, was Obst in diesen Tagen misslingt. Erst vergangenen Sonntag gegen den Mitteldeutschen BC stellte er mit 27 Punkten seine Karriere-Bestmarke ein. Und witschte dabei einmal derart ungebremst durch das gesamte Gästeteam, dass er selbst nur noch mit den Schultern zucken konnte.

Zuvor hatte er die freien Tage genutzt, um seine Zukunft neu zu regeln. Obst einigte sich mit seinem Verein auf drei weitere gemeinsame Jahre. Was er mit dem typischen Andi-Obst-Lächeln quittiert: „Ich kann es kaum erwarten, dieses Trikot drei weitere Jahre zu tragen.“

Klar ist: Für den Club machte das eine Menge Sinn. Es gibt kaum einen Spieler beim FC Bayern, der in dieser Saison einen derartigen Schritt nach vorne gemacht hat. Auch Trainer Andrea Trinchieri richtete den Daumen nach oben: „Das ist für den Verein eine tolle Sache.“ Was prinzipiell wohl auch für seinen eigenen Verbleib gelten würde. Doch anders als beim EM-Bronze-Gewinner bleibt Trinchieris eigene Zukunft weiter ungeklärt. Clubchef Herbert Hainer zufolge wird das wohl auch noch eine Weile so sein. „Wir warten erst mal die Saison ab, dann werden wir alles analysieren und dann gemeinsam eine Entscheidung treffen“, sagte der Bayern-Präsident.

In Sachen Obst freilich gefiel auch Hainer das zeitige Ja-wort. Zumal seine Bayern damit auch mal wieder einen Spieler langfristig an Bord haben, der das Zeug hat, sich zum Gesicht des Clubs zu entwickeln. Zu einem Profi also, der auf und neben dem Feld in erster Reihe steht.

Genau damit hatten sich die Münchner im letzten Jahrzehnt im Basketball-Rampenlicht ja eher schwergetan. Wenn es einen passenden Kandidaten gab, war er meist auch schnell wieder weg. Bei Maxi Kleber etwa war das so – auch wenn es der heutige NBA-Profi auf immerhin drei Jahre im roten Trikot brachte.

Das sich ändern, wenn es nach Hainer geht. Den Bayern-Chef zieht es zur „größtmöglichen Kontinuität“ für seine Basketballer. „Wir sind dabei, mit einigen deutschen Spielern eine Mannschaft aufzubauen und die darum herum mit internationalen Spielern zu verstärken“, sagte er. In der Tat: Isaac Bonga hat auch nach Saisonende noch einen laufenden Vertrag, Gleiches gilt für Niels Giffey, Niklas Wimberg, Elias Harris, Paul Zipser und den Deutsch-Amerikaner Nick Weiler-Babb. Und nun also für Andreas Obst, der mindestens drei weitere Jahre in München spielen wird. Dazu sind auch Vladimir Lucic und Freddie Gillespie weiter unter Vertrag.

Für Obst indes war die Entscheidung einfach, weil er vom Aufwärtstrend seiner Bayern restlos überzeugt ist. „Ich bin mir sicher, dass sich hier alles in eine gute Richtung entwickelt“, sagte er, „deshalb war das für mich ein logischer Schritt.“  rp

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