IM BLICKPUNKT

Boris Herrmann und eine Buddel Rum

von Redaktion

Boris Herrmann strahlte. Mit verwuschelten Haaren, 30-Tage-Bart und beiden Siegerfäusten jauchzte der Segel-Star in die Kamera, im Hintergrund: Kap Hoorn. Mit seiner Crew hat Herrmann auf der Königsetappe des Ocean Race diese mythische Landspitze als Erster umrundet.

„Der Moment, in dem wir Arm in Arm mit diesem ikonischen Felsen im Rücken in die Kamera jubeln, löst bei mir und uns allen eine Reihe von Emotionen aus“, sagte Herrmann und gönnte sich, dem Meer und seinem Boot einen Schluck aus einer Buddel Rum: „Das Horn sah heute wunderschön aus, und nach ein paar Minuten verschwand es wieder im grauen Nebel.“

Ein normaler Mensch sieht in Kap Hoorn nur irgendeinen großen Felsen im Süden Chiles, für einen Segler ist es aber ein magischer Moment, ihn zu passieren – ein sagenumwobener Mythos. Tagelang hatten Herrmann und Co. kein Land gesehen, der Mast war zwischendurch beschädigt, Co-Skipperin Rosalin Kuiper war von einer großen Welle im Schlaf aus ihrer Koje geschleudert worden und erlitt eine Gehirnerschütterung sowie eine Schnittwunde über der Augenbraue. Doch nun bog die Malizia-Seaexplorer tatsächlich als erstes Boot auf die Zielgerade der längsten Etappe des Ocean Race ein.

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