Rückschlag bei Marozsan-Abschied

von Redaktion

DFB-Frauen enttäuschen vor über 30 000 Fans in Nürnberg gegen Brasilien und verlieren mit 1:2

Nürnberg – Dzsenifer Marozsan verdrückte nach ihrem emotionalen Abschied aus der deutschen Nationalmannschaft Tränen – traurig waren auch ihre Mitspielerinnen. 100 Tage vor dem Start der WM-Titelmission Down Under mussten Alexandra Popp und Co. einen ordentlichen Stimmungsdämpfer hinnehmen. Im 112. und letzten Länderspiel von Edeltechnikerin Marozsan unterlag das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg Brasilien 1:2 (0:2) und enttäuschte trotz der Unterstützung von 32 587 Fans in Nürnberg über weite Strecken. „Wir kriegen unglückliche Gegentore. Das darf in dieser Form nicht passieren. Wir wissen, was wir zu tun haben. Wir müssen aber auch nicht panisch werden“, sagte Innenverteidigerin Sara Doorsoun.

Vier Tage nach dem schmeichelhaften Erfolg (1:0) in den Niederlanden bestraften Tamires Britto (11.) und Ariadina Borges (38.) das DFB-Team, das im wichtigen Härtetest gegen die Selecao die erste Heimniederlage seit Oktober 2017 kassierte. Daran änderte auch der Treffer der eingewechselten Jule Brand (90.+2) nichts. Auf dem Weg zur WM-Titeljagd in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) müssen sich die Vize-Europameisterinnen deutlich steigern, von den Fans gab es nach dem Abpfiff aber aufmunternden Applaus. Voss-Tecklenburg redete zudem noch länger auf ihre Spielerinnen ein.

Im Fokus stand zunächst Marozsan: Der DFB ehrte die Europameisterin von 2013 und Olympiasiegerin 2016 vor dem Anpfiff unter großem Applaus der Fans. Ab der 64. Minute durfte die 30-Jährige, lange Deutschlands beste Fußballerin, zum Abschluss ihrer glanzvollen, aber auch von gesundheitlichen Problemen geprägten Karriere im Nationalteam noch ein letztes Mal im DFB-Trikot aufs Feld.

Im Vergleich zur Partie in Sittard veränderte die Bundestrainerin ihre Startelf auf sechs Positionen – und verzichtete damit auf personelle Experimente. Neben Kapitänin Popp rückten auch Kathrin Hendrich, Lina Magull, Klara Bühl und Lea Schüller ins Team, Ann-Katrin Berger ersetzte die angeschlagene Merle Frohms (Rücken) im Tor.

Und dennoch legten die DFB-Frauen ähnlich holprig los wie in den Niederlanden. Ohne die sechsmalige Weltfußballerin Marta bestrafte Brasilien Popp und Co. für die dürftige Anfangsphase mit zahlreichen Fehlern.

Für die letzte halbe Stunde kam Marozsan aufs Feld. Mit ihr startete die deutsche Mannschaft die Schlussoffensive. Doch der Treffer von Brand kam zu spät.  sid

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