In drohenden Millionenklagen von Missbrauchsopfern im Sport sieht der Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbands, Wolfgang Rupieper, auch eine große potenzielle Bedrohung für Sport-Verbände. „Wenn es zu Millionenklagen kommt, ist – unabhängig von unserem Verband – sofort die Insolvenzfrage in der Welt“, sagte Rupieper. Rupieper ergänzte: „Damit wäre dann aber auch den Betroffenen nicht gedient. Es könnte keine Aufarbeitung stattfinden, wenn die notwendigen Mittel dafür nicht da wären und damit keine Verbesserungen ermöglicht werden, was neben der Möglichkeit, Betroffenen Gehör zu verschaffen, ein zentrales Ziel ist.“ Der frühere Weltklasse-Wasserspringer Jan Hempel fordert vom DSV Schadenersatz und Schmerzensgeld in siebenstelliger Höhe wegen jahrelangen sexuellen Missbrauchs durch seinen mittlerweile gestorbenen Trainer. Grundsätzlich sei klar, dass eine Wiedergutmachung erfolgen müsse, hatte Rupieper in einer Verbandsmitteilung zuletzt generell auf Missbrauchsopfer bezogen gesagt. Er stellte jedoch auch klar: „Aufgrund unserer Satzung können wir für Einzelpersonen keine Entschädigungen leisten, weil wir dann den Status der Gemeinnützigkeit verlieren würden.“ Aus seiner Sicht braucht es verbandsübergreifende Lösungen. „Wir müssen verbandsübergreifend Möglichkeiten finden, wie wir Entschädigungen leisten können – zum Beispiel über Fonds oder Stiftungen. Wir brauchen übergeordnete Lösungen“, sagte Rupieper.