New York – Allein in einem Haus, ohne Licht, ohne Telefon, ohne Kontakt zur Außenwelt, grübelte Aaron Rodgers über seine Zukunft. Und der Footballstar kam Mitte Februar in seiner „Dunkelkammer“ zur Erkenntnis, dass es Zeit ist, die Zelte bei den Green Bay Packers abzubrechen. Seither wurde gefeilscht, jetzt steht fest: Rodgers wagt in der NFL einen Neustart bei den New York Jets – mit 39 Jahren.
Schon vor seinem viertägigen „darkness retreat“ in Ashland/Oregon, wo der viermalige MVP „ein wenig Selbstreflexion“ betrieb, hatte sich angedeutet, dass es in Green Bay nicht weitergeht. Rodgers wusste aber nicht, ob er seine Karriere fortführen oder aufhören soll, so wie Quarterback-Kollege Tom Brady. Im März fiel die persönliche Entscheidung für den Wechsel zu den Jets. Auf Rodgers, der die Packers 2011 zum vierten Super-Bowl-Triumph führte, wartet im Big Apple eine schwierige Aufgabe. Seit 2016/17 war die Hauptrundenbilanz der Jets immer negativ, zuletzt schaffte es die Franchise 2010/11 in die Play-offs – es ist die längste Durststrecke unter allen Teams. Und deshalb stieg der Klub in den Poker um den verfügbaren Rodgers ein, denn Vorgänger Zach Wilson enttäuschte. Der Preis ist nicht ohne, viele Draftpicks sind im Spiel, deshalb musste ein Deal vor der Talenteverteilung am Donnerstag in Kansas City her. Die Packers geben mit Rodgers ihren 15. und 170. Pick ab, im Gegenzug gibt es die Nummern 13, 42 und 207 sowie einen Zweitrundenpick 2024, der zum Erstrundenpick wird, wenn Rodgers in der neuen Saison bei mindestens 65 Prozent der Angriffe auf dem Feld steht.
Rodgers ist nicht unumstritten, unter anderem sorgte der Routinier wegen seiner Verweigerung der Corona-Impfung mehrfach für Schlagzeilen. Doch er verlässt die Packers als Legende, hat den Klub geprägt. Auch wenn seine letzte Saison in Grün und Gold enttäuschend endete, das Team aus Wisconsin verpasste die Meisterrunde. „Ich habe unglaublich viel Respekt vor Aaron, er hat so viel für die Organisation getan. Er wird immer ein Packer sein“, sagte Packers-Boss Brian Gutekunst. sid