München – Egal, welche Statistik man sich nach dem 2:0 des FC Bayern gegen Hertha BSC zu Gemüte führt, Joshua Kimmich war in dieser Partie das Maß aller Dinge. Nicht nur wegen seiner gefühlvollen Chip-Vorlagen auf Serge Gnabry (69. Minute) und Kingsley Coman (79.), die zu den beiden Münchner Treffer führten und den Abwehrriegel der Berliner knackten. „Kimmich hat mit zwei Superbällen dafür gesorgt, diesen Abwehrverbund zu durchbrechen“, lobte ihn auch Michael Ballack bei DAZN. Mit Recht: Insgesamt gab der Mittelfeldspieler elf Torschussvorlagen – seit detaillierter Datenerfassung 2004/05 sammelte kein Spieler in einer Bundesliga-Partie mehr.
Der Auftritt war die richtige Antwort von Kimmich auf die jüngsten Debatten um seine Rolle als Anführer auf dem Feld. Darüber hinaus hatte Kimmich 140 Ballkontakte und brachte 109 Zuspiele beim Mitspieler an, was einer beeindruckenden Passquote von 91,6 Prozent entspricht. „Ich fand es spielerisch nicht so schlecht. Natürlich haben wir uns nicht Chance um Chance erspielt. Trotzdem war die Kontrolle da“, sagte der Führungsspieler nach der Partie. Auf Diskussionen, ob er sich vielleicht sogar lieber in der Achter- oder Zehner-Rolle statt der Sechser-Position sehe, hatte Kimmich keine große Lust. „Darüber könnte ihr euch Gedanken machen und darauf konzentrieren. Ich konzentriere mich auf die Meisterschaft.“ Und für diese ist er in der Form vom Sonntag im Schlussspurt nichts weniger als der wichtigste Mann. bok