Göttingen – Vier Minuten vor dem Ende schien auch in Göttingen alles so zu laufen wie immer. Die Basketballer des FC Bayern hatten sich mit einem kleinen Zwischenspurt ein bisschen abgesetzt (70:65). Doch diesmal sollte die Konzentration auf die Schlussminuten nicht reichen. Das Überraschungsteam aus Göttingen, das in dieser Saison auch Alba Berlin stolpern ließ, brachte die Münchner mit einem 14:0-Lauf aus der Spur. Am Ende stand ein 75:83. Saisonniederlage Nummer sieben, die erste in der BBL seit Februar. Die zumindest Trainer Andrea Trinchieri aber vergleichsweise locker nahm. „Wir haben ein paar offene Würfe nicht getroffen“, sagte der Italiener, „Göttingen war in den letzten drei Minuten besser als wir.“
Wobei Trinchieri durchaus in Kauf genommen hatte, dass sich der Trip nach Niedersachsen knifflig entwickelt. Neben den angeschlagenen Elias Harris (Fuß) und Vladimir Lucic schonte er auch Corey Walden, Cassius Winston und Niklas Wimberg – an ihrer Stelle reisten in Ivan Kharchenkov, Luis Wulff und Mohamed Sillah gleich drei Youngster mit.
Dabei schien es ja lange trotzdem zu funktionieren. Zumindest eine Halbzeit lang bestimmten die Bayern das Spiel. Nicht zuletzt auch dank des quirligen Ognjen Jaramaz, der mit 14 Punkten gemeinsam mit Niels Giffey auch prompt der treffsicherste Münchner war.
Doch nach dem Wechsel fanden die Gastgeber immer mehr Wege gegen die körperlich stärkeren Münchner. Nicht zuletzt auch dank der beiden Spielmacher. Geno Crandall etwa, der seine 14 Punkte noch mit starken sieben Korbvorlagen garnierte. Und natürlich Harald Frey, der die Göttinger Geschicke vor allem in den verhängnisvollen Schlussminuten schulterte.
Zwei Spiele haben die Bayern nun in der Hauptrunde noch vor sich. Das nächste schon am Donnerstag (19 Uhr) – dann sind die Academics Heidelberg im Audi Dome zu Gast. rp