HEINRICH HEUTE
Die Torjägerliste der Bundesliga bietet einen deprimierenden Anblick. Auf Platz 1 liegt Bremens Niklas Füllkrug mit 16 Treffern. So viele (wenige) Tore hat Robert Lewandowski früher zwischen Aufstehen und Frühstück geschossen. Oder mit zusammengebundenen Schuhbandln. Anna Lewandowska hat ihrem Mann so oft zugeschaut, sogar sie würde mindestens 17 Tore schaffen. 16 Tore, da weint Gerd Müller oben im Himmel und fragt sich, was seine Nachfolger beruflich machen. Jetzt kann sogar Serge Gnabry mit bisher 13 Treffern noch Torschützenkönig werden. Nichts gegen Gnabry – aber das klingt so absurd wie Deutschland als Sieger beim ESC. Deshalb soll diese Saison nur ein Torschützenprinz gekürt werden, aber kein König. Als Trophäe ist ein Kanönchen geplant, mit verknotetem Rohr und Friedensfahne. Das passt zu Torjägern, die nicht jagen.