Musiala wieder magisch

von Redaktion

FCB-Youngster nach Formtief stark gegen Schalke – auch dank Müller

VON PHILIPP KESSLER

München – Ein Hauch von Magie wehte am Samstagnachmittag wieder durch die Allianz Arena. Nach Krisen-Wochen und Krampf-Siegen fegten die Bayern Schalke mit 6:0 vom Feld. Das war Spielfreude pur. Mitentscheidend dafür: Jamal Musiala (20). Das Offensiv-Juwel hat seine Leichtigkeit zurück. Nach der enttäuschenden und vor allem kräftezehrenden Winter-Weltmeisterschaft in Katar mit der deutschen Nationalmannschaft taten sich die Münchner DFB-Stars schwer, sofort wieder in die Spur zu kommen. Auch wenn es nicht so eindeutig war, wie bei einigen seiner Mitspieler: Auch bei Musiala war der WM-Wurm drin. Doe Partie in Mainz (1:3) Ende April war von ihm schlecht. Generell aber waren seine Leistungen solide.

Fluch und Segen zugleich: Vom Münchner Zauberfußballer erwarten Beobachter mittlerweile wie früher beispielsweise bei Diego Maradona in jedem Spiel Wunderdinge. Gegen Schalke war es wieder so weit. Nach anfänglichen Problemchen drehte er voll auf und bereitete den Treffer von Mathys Tel (18) vor. Zufrieden war der Ehrgeizling, der dem Vernehmen nach in dieser Saison nur mit seinem Gala-Auftritt beim 4:0 Ende September gegen Leverkusen (ein Tor, zwei Assists) vollends glücklich war, dennoch nicht.

„Ich muss noch auf mein Tor warten, was ein bisschen nervig ist. Aber ich versuche immer, weiter hart zu arbeiten und in die Positionen zu kommen“, sagte Musiala nach dem Spiel bei Sport1. „Hoffentlich kommt mein Tor bald.“ Am 26. Februar traf er zuletzt beim 3:0 gegen Union Berlin. Trotzdem ist er mit elf Toren und zwölf Vorlagen nach wie vor der beste U21-Scorer in den europäischen Top-Ligen.

Was Musiala sichtlich gut tut: die Doppel-Zehn mit Thomas Müller (33), der nach seiner Reservistenrolle in den vergangenen Wochen gegen Schalke wieder mal von Beginn an ran durfte. Mit dem Routinier kann er schnell und mit einem Kontakt kombinieren. „Mit Thomas zu spielen, macht mir immer viel Spaß. Er ist eine Bayern-Legende“, schwärmte Musiala. „Man kann gut mit ihm kombinieren. Ich bin immer glücklich, wenn er auf dem Platz ist.“ Gibt es Bayerns M&M’s-Kombi auch noch in der kommenden Saison? Musiala: „Das wäre mein Wunsch.“

Ihm gefällt es auch, mit Kumpel Leroy Sané (27) zu zocken. Dass Musiala mit beiden hervorragend harmoniert, wurde gegen Schalke wieder mal deutlich.

Fakt ist auch: Musiala gehört mittlerweile zu Europas Top-Stars. Laut Forschungsgruppe CIES zählt er mit 150 Millionen Euro zu den sechs wertvollsten Fußballern der Welt. Da liegt es in der Natur der Sache, dass sich die Gegenspieler mehr auf Musiala einstellen – und den Angreifer härter rannehmen. Musiala bekommt dies Woche für Woche zu spüren. Daran musste er sich kurz gewöhnen. Nach kurzer Adaptionsphase schlängelt er sich wieder leichter durch die Abwehrreihen.

In den letzten verbleibenden Liga-Spielen empfängt Bayern am Samstag (18.30 Uhr) Leipzig, eine Woche (27.5., 15.30 Uhr) später geht es nach Köln. Am besten mit einem magischen M&M’s-Duo. Denn das braucht der Rekordmeister im engen Titelkampf mit Borussia Dortmund.

Mit elf Toren und zwölf Vorlagen ist Musiala der beste U 21-Scorer in Europa.

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