München – Deutsch, Französisch, Englisch – Thomas Tuchel parlierte sich am Freitag schon mal meisterlich durch die Pressekonferenz. Das internationale Interesse an der Titelprüfung des FC Bayern gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr, Sky) ist groß. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie wird Bayern Meister? Wenn die Münchner (68 Punkte) gegen Leipzig gewinnen und Borussia Dortmund (67 Punkte) am Sonntag in Augsburg (17.30 Uhr, DAZN) verliert, könnten die Bayern vom Sofa aus Meister werden. „Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wie das passiert. Hauptsache, es passiert“, sagte Tuchel. „Für uns zählt nur der Sieg.“
Trotz zuletzt zehn Meisterschaften nacheinander sei es für die Bayern „keine Routine“, die Schale erneut zu gewinnen, betonte der neue Coach.
Wird Torhüter Yann Sommer rechtzeitig fit? Sieht ganz danach aus. Den Schweizer plagten am Mittwoch und Donnerstag Magen-Darm-Beschwerden, das Abschlusstraining am Freitag konnte er aber absolvieren. Anders sieht es bei Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting aus, dem nach wie vor sein Knie zu schaffen macht. „Choupo schafft es nicht. Alle anderen sind einsatzbereit“, verriet der Trainer. Abgesehen natürlich von den Reha-Patienten Manuel Neuer, Lucas Hernandez und Alphonso Davies.
Auf welche Startelf setzt Tuchel? Diese Frage wird der Fußballlehrer erst am Spieltag final beantworten. „Es gibt aufgrund der Leistungen gerade keinen Grund zu wechseln, auch wenn die Spiele immer unterschiedlich sind. Da müssen wir eine taktische Entscheidung treffen, die wir aber noch nicht verraten“, erklärte Tuchel.
Gut möglich, dass der Coach seine Mannschaft defensiver einstellt als es beim 6:0 gegen Schalke der Fall war – und deswegen Thomas Müller opfern wird.
Um den Platz im zentralen Mittelfeld neben Joshua Kimmich werden sich Leon Goretzka und Ryan Gravenberch duellieren. Tuchel: „Gegen Schalke haben wir eine offensivere Lösung getroffen. Auch Ryan Gravenberch hätte es verdient gehabt, nach seiner Leistung in Bremen.“
Welche Leipziger könnten zum Meister-Schreck werden? Christopher Nkunku, Dani Olmo und Dominik Szoboszlai. Letzteren erwartet Tuchel in der Start-elf: „Er spielt sehr flüssig, seine technischen Fähigkeiten sind sehr gut. Ähnlich ist es auch bei Dani Olmo. Wir müssen auf alle Offensivspieler aufpassen, das ist der Schlüssel.“
Was für eine Partie erwartet die Münchner? Ein typisches RB-Spiel: Konsequent im Pressing und aggressiv im Gegenpressing. „In der Regel spielen sie mit vier Umschaltspielern inklusive zwei Stürmern. Es ist extrem wichtig, wenn wir das Spiel kontrollieren wollen, die Konter zu verhindern, bevor sie entstehen“, so Tuchel.
RB-Trainer Marco Rose versprach viel Leipziger Gegenwehr: Wir haben „eine Menge Qualität, offensiv wie defensiv. Wenn wir die auf den Platz bringen, können wir jeder Mannschaft Probleme machen, auch den Bayern.“ Ob er dabei auf den erkälteten Stürmer Timo Werner zurückgreifen kann, ließ der RB-Coach offen. Rose: „Es ist alles möglich, von Startelf bis gar nicht dabei.“
Gibt’s Freibier? Das ist am Samstag nicht geplant, weil die Meisterschaft an diesem Tag nicht fix gemacht werden kann.