Monaco – Erst der Kick auf dem Rasen, dann die Jagd zwischen den Häuserschluchten. Die lokalen Helden Charles Leclerc, Carlos Sainz und Pierre Gasly haben die Rennwoche in Monaco am Dienstag mit dem traditionellen Wohltätigkeits-Fußballspiel eröffnet und mit 4:3 gegen eine Promi-Auswahl gewonnen. Einziger Wermutstropfen: Sainz verletzte sich leicht am Fuß. Was sonst in den kommenden Tagen ansteht? Eine Übersicht.
Wirkt die Imola-Absage noch nach?
In Imola sollte am vergangenen Sonntag das sechste Saisonrennen steigen, doch die Region hat andere Sorgen: Die verheerenden Regenfälle brachten Überschwemmungen und Verwüstung, an ein Motorsport-Großereignis war nicht zu denken. Also packte die Königsklasse wieder ein und zog weiter nach Monaco. Dort wird am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) gefahren. Aber: Die Rennserie hat eine Million Euro gespendet, der Rennstall Ferrari, heimisch in derEmilia-Romagna, gibt dieselbe Summe, Fahrer organisieren Hilfsaktionen. Die Formel 1 kommt dieses Jahr wohl nicht mehr nach Imola, ist sich ihrer wichtigen Rolle für die Region aber bewusst. Die Ticketinhaber sollen zudem entschädigt werden.
Hat die Absage auch sportliche Konsequenzen?
Das ist durchaus möglich. Red Bull dominiert die Saison bislang, der jüngste lockere Doppelsieg in Miami ist noch gut in Erinnerung. Weltmeister Max Verstappen gewann dabei sogar nach einem Start von Rang neun. In Imola, beim Auftakt der Europa-Saison, sollte sich für die Verfolger eigentlich einiges zum Besseren wenden. Mercedes plante das größte Update-Paket, mit neuen Seitenkästen, einem überholten Unterboden und überholter Vorderrad-Aufhängung sollte das Auto stabiler in seinen Leistungen werden. Auch Ferrari wollte mit einer neuen Hinterradaufhängung näher an Red Bull herankommen. Imola als recht gewöhnliche Rennstrecke wäre der perfekte Ort für die Einführung gewesen, Monaco ist dies aber nicht: Der Kurs ist ein Einhorn im Kalender, Erkenntnisse, die auch für andere Strecken gelten, lassen sich hier kaum gewinnen.
Siegt Red Bull weiter?
Monaco ist Monaco, und daher: Man kann es nicht wirklich wissen. Die langsamen Kurven, der unebene Asphalt im Fürstentum, der mickrige Vollgasanteil, all das ist einzigartig im Kalender. Zweifellos ist der RB19 aber das verlässlichste Auto, bislang funktionierte er überall – während Ferrari und Mercedes immer wieder böse und hin und wieder auch mal schöne Überraschungen erlebten. Die Eindrücke von den bisherigen Strecken legen allerdings nahe: Ferrari kommt besonders gut klar in langsamen Streckenabschnitten – vielleicht bringt Monaco eine Überraschung.
Was ist mit Nico Hülkenberg?
Schon wieder eine Art Heimrennen für den Rheinländer. In Miami genoss sein Haas-Team den Auftritt als einziger US-Vertreter im Feld, und das Fürstentum ist nun für Hülkenberg ein Rennen vor der Haustür. Hier hat er einen Wohnsitz, hier kennt er sich bestens aus. Ein Highlight erlebte der Deutsche in seiner Comeback-Saison bereits – Platz sieben in Australien war bemerkenswert. sid