Härtetest für den Hoffnungsträger

von Redaktion

Oliver Zeidler gilt bei Ruder-EM als einziger Gold-Kandidat

München – Hoffnungsträger und Ruder-Aushängeschild Oliver Zeidler will nicht wieder „auf die Fresse bekommen“. Nach dem Debakel bei der Heim-EM 2022 in München – Zeidler wurde als Topfavorit nur Vierter – geht der Schwaiger ab heute im slowenischen Bled wieder auf Medaillenjagd. Zwar kürte sich der 26-Jährige zwischenzeitlich wieder zum Weltmeister, eine „wirkliche Wiedergutmachung“ würde es aber nicht sein, „wenn ich diesmal wieder gut unterwegs wäre“, sagte Zeidler, der den München-Schock nicht vergessen hat, der FAZ.

Während der Einer-Champion auf Zählbares hofft, backt man im deutschen Team „kleinere Brötchen“. Es gehe „nicht darum, die Medaillen zu zählen“, sagte Cheftrainerin Brigitte Bielig vor dem Start in die vorolympische Saison, in der der Fokus darauf liegt, möglichst viele Boote für die Sommerspiele 2024 zu qualifizieren.

Selbst das einstige Premium-Boot, der Achter, sucht nach dem Umbruch verzweifelt die alte Stärke. „Wir waren jahrelang immer die Gejagten, jetzt sind wir der Jäger“, sagte Torben Johannesen, einer von zwei verbliebenen Ruderern aus dem Silberboot von 2021. Die Crew um den neuen Schlagmann Marc Kammann habe „nichts zu verlieren“. Zumal die neue Bundestrainerin Sabine Tschäge, die als erste Frau das DRV-Flaggschiff leitet, bei der EM „ein Brett“ gegen Weltmeister Großbritannien und den WM-Zweiten Niederlande erwartet. Nach München wurde intern heftig gestritten. Inzwischen ist es ruhiger geworden zwischen Chefkritiker Zeidler, der wie einige andere Athleten die sportliche Führung massiv kritisiert hatte, und dem Verband. „Ich denke, ich habe genug angestoßen“, sagte er nun. Ob sich die Situation verbessert hat? Dies werde sich „in Bled zeigen“.  sid

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