München – Im Kosmos des FC Bayern gibt es derzeit einige brennende Fragen: Wer wird neuer Sportchef? Was passiert mit dem Technischen Direktor Marco Neppe? Und welche Spieler möchten die Münchner im Sommer von einem Wechsel überzeugen? Konkrete Antworten darauf konnte und wollte Karl-Heinz Rummenigge (67) bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Bayern-Aufsichtsratsmitglied im Rahmen des Sportbusiness-Kongress SPOBIS nicht geben. Immerhin nannte er zwei Parameter, die eine entscheidende Rolle bei der Suche nach einem neuen Sportchef spielen: So schnell wie möglich soll der neue Mann zur Verfügung stehen – und er soll der deutschen Sprache mächtig sein. „Es gibt auch erstklassige Leute im Ausland. Aber wir sind gut beraten, uns in diesem Fall auf Deutschland zu konzentrieren“, erklärte Rummenigge.
Mehr Auskünfte gibt’s nicht vom langjährigen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern. Auch nicht auf die Nachfrage unserer Zeitung, ob man denn jetzt einen Sportvorstand oder einen Sportdirektor suche? „Vielleicht beides“, antwortete Rummenigge verschmitzt. Eine Nebelkerze oder doch ernsthafte Überlegung? Der Management-Routinier lässt die Öffentlichkeit weiter im Dunkeln tappen. Die Botschaft dahinter ist klar: Lasst uns mal in Ruhe machen, wir bekommen das Schiff schon wieder auf Kurs. Wenn man es an der Säbener Straße jemandem zutraut, dann Rummenigge und seinem langjährigen Weggefährten Uli Hoeneß (71).
Wer die Mechanismen der Branche kennt und die Gedanken des Ehrenpräsidenten antizipieren kann, kommt bei der bayerischen Sportchef-Suche nicht an der Personalie Max Eberl (49) vorbei. Unsere Zeitung weiß, dass der Name von den handelnden Personen in München bereits diskutiert wurde – und er würde auch zur Groß-Kaliber-Ankündigung von Präsident Herbert Hainer (68) passen. Das hinlänglich bekannte Problem: Eberl war im Januar 2022 wegen psychischer Probleme von allen Ämtern in Gladbach zurückgetreten, um ein knappes Jahr später die neue Stelle als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig anzutreten. Dieses Arbeitspapier läuft noch bis zum 30. Juni 2026.
Angesprochen auf das Interesse des deutschen Rekordmeisters an seiner Person, führte Eberl am Rande der Veranstaltung „Bild 100“ einige Tatsachen auf, schloss ein Engagement in München aber nicht explizit aus. „Es gibt den Fakt, dass ich in München großgeworden bin und Bayern München mein Jugendverein ist, dass meine Eltern in München leben und ich eine große Beziehung zu München habe“, erklärte er –und fügte an: „Aber es gibt auch den Fakt, dass ich in Leipzig Vertrag habe. Dass ich gerade meine Transferperiode plane, dass ich Verlängerungen plane. Das sind die Fakten, an denen ich mich festhalte. Ich wüsste heute nicht, warum ich meinen Vertrag in Leipzig nicht erfüllen sollte.“ Es habe kein Treffen mit Bayern München gegeben, versicherte Eberl. Klingt eher nach: Noch nicht.
Am Leipziger Cottaweg kursieren Gerüchte, dass sich Eberl nicht zu 100 Prozent in der Sachsen-Metropole wohlfühlt. Eine Chance für den FC Bayern? Um bei den Fakten zu bleiben: In München lebt Eberls neue Lebensgefährtin Natascha Fruscella (49) und moderiert u.a. beim TV-Sender Home Shopping Europa. In der Vergangenheit betrieb sie die Bayernhütte am Brauneck mit ihrem Ex-Mann.
Insider gehen davon aus, dass Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bei einem entsprechenden finanziellen Angebot für Eberl zumindest gesprächsbereit wäre. Ähnlich, wie einst bei Julian Nagelsmann.
Eberl hat eine starke Bindung zum FC Bayern und zu München
RB-Geschäftsführer Mintzlaff wäre wohl gesprächsbereit