Hoffenheim: Hopp gibt Mehrheit ab

von Redaktion

Die Erleichterung im VIP-Bereich der Arena war um 20.22 Uhr fast greifbar. Dass die Beiträge nicht erhöht werden, sorgte für kollektives Aufatmen bei den 175 anwesenden Mitgliedern der TSG Hoffenheim. Die Stabilität beim Obolus schien den Clubangehörigen fast wichtiger zu sein als die Sportgeschichte, die sie sieben Minuten zuvor geschrieben hatten. Die Rückkehr in den Kreis der regulären Bundesligisten war für die meisten Mitglieder offensichtlich keine große Sache – vielleicht auch weil der Protagonist fehlte.

Mehrheitseigner Dietmar Hopp (Foto: dpa) war gar nicht dabei, als er die TSG bei der Versammlung am Montagabend wieder zu einem „normalen“ 50+1-Klub machte. In Abwesenheit gab der Milliardär seine Stimmrechtsmehrheit bei der Profi-Abteilung an den eingetragenen Verein zurück. Damit verzichtet der 83-Jährige nach acht Jahren „Regentschaft“ auf seinen Sonderstatus. Diesen Schritt hatte Hopp bereits am 1. März angekündigt.

Nur sechs Vereinsangehörige stimmten nicht für den vom Vorstand eingebrachten Antrag. Dem Votum ging lediglich eine kurze Diskussion voraus. Nur wenige Mitglieder äußerten ihre Zukunftsängste. Hopp hielt bisher entsprechend seiner Kapitaleinlage 96 Prozent der Stimmrechte. Sein Kapital wird Hopp, der im Lauf der Jahre mehrere Hundert Millionen Euro in den Club gesteckt hat, im Profibereich belassen.

„Mir ging es nie um Macht“, hatte Hopp bei der Ankündigung seines Rückzugs gesagt: „Wir haben vor und nach der Erteilung der Ausnahmegenehmigung immer im Sinne von 50+1 agiert. Der Sonderstatus diente nie dazu, diese Regelung aushöhlen oder unterwandern zu wollen. Ich weiß, dass die 50+1-Regelung, die ich immer befürwortet habe, ein hohes Gut im deutschen Fußball darstellt.“  sid

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