München – Die nächsten Tage werden stressig für Andreas Schützenberger. Etwa 20 000 Tonnen Material muss er verbauen, circa 25 000 Schrauben einbohren und ungefähr 700 Quadratmeter Bodenbelag verlegen. Belag für die Skateboard- und BMX-Anlage des Munich Mashs. Vom 30. Juni bis 2. Juli findet das Extremsportevent wieder im Olympiapark statt. „Mal schauen, ob wir es rechtzeitig schaffen“, witzelt Schützenberger. Ein Spruch, den die Organisatoren schon kennen. Der Niederbayer baut mit seiner Firma seit Jahren die Rampen für das Mash, rechtzeitig fertig geworden ist er bis jetzt jedes Mal.
Circa acht oder neun Tage hat er noch, bis die Sportler sich mit der Anlage vertraut machen. Darunter wie jedes Jahr Athleten aus der Weltelite und deutschen Spitze. Beim Skateboard zum Beispiel die deutschen Olympia-Teilnehmer Tyler Edtmayer aus Lenggries und die Berlinerin Lilly Stoephasius, beim BMX etwa der britische Bronzemadaillen-Gewinner von Olympia 2021 Declan Brooks.
Dass sie alle ihre Tricks auf derselben Anlage zeigen, macht die Aufgabe für Schützenberger anspruchsvoll, wie er erklärt: „Beide Sportarten haben sich so weiterentwickelt, sie zu vereinen wird immer schwerer.“ Ein Unterschied: die schwindelerregenden Höhen, in die die BMXler abheben und für die sie die richtigen Elemente und genügend Tempo brauchen, während die Skater näher am Boden bleiben.
Allerdings ist Schützenberger optimistisch, dass die Sportler beider Lager zufrieden sein werden – und auch die Zuschauer. „Es gibt tausend Möglichkeiten, es ist sehr flowig (einfach den Schwung mitzunehmen) und etwas fürs Auge“, beschreibt er die Konstruktion. Mashbesucher – die für den Eintritt wie immer nichts zahlen müssen – können den Sportlern wie gewohnt von der natürlichen Tribüne, dem steilen Seeufer, zuschauen.
Sie bekommen neben BMX, Skateboard, dem auf dem Mash ebenfalls etablierten Wakeboard sowie dem rahmenbildenden Fest mit kulturellem, musikalischem und kulinarischem Angebot 2023 noch eine neue Sportart präsentiert: Streetdance, das mit seiner Disziplin Breaking (Break Dance) 2024 in Paris auch olympisch wird.
Die Tänzerinnen und Tänzer treten ebenfalls am Ufer des Olympiasees gegeneinander an, bewertet von einer Jury. Teilnehmen wird auch einer der besten Deutschen: der 26-jährige Münchner Serhat Perhat, Künstlername Chau-Lin. THOMAS JENSEN