Ein „Monster“ im Visier der Bayern

von Redaktion

Südkoreas Nationaltrainer Klinsmann schwärmt von Verteidiger Kim min-jae – auch Torres auf der Liste

München – Jürgen Klinsmann (58) muss aktuell auf seine Dienste verzichten. Abwehrchef Kim min-jae (26) kann dem südkoreanischen Nationaltrainer in den beiden Länderspielen heute gegen Peru und am Dienstag gegen El Salvador nicht helfen. Der Grund: Der Innenverteidiger muss seit gestern für insgesamt drei Wochen sein in Südkorea obligatorisches Basistraining im Militär leisten.

Durch den Gewinn der Asienspiele im Jahr 2018 wurde er vom regulären Dienst, der 18 Monate lang dauern würde, befreit. Für kurze Zeit muss er seinem Land nun trotzdem dienen. Die große Frage: Geht‘s vom Bund dann direkt zum FC Bayern?

Nach den ablösefreien Verpflichtungen von Mittelfeldspieler Konrad Laimer (26/Leipzig) und Linksverteidiger Raphael Guerreiro (29/Dortmund) will der Rekordmeister auch auf der Innenverteidiger-Position nachlegen. Und Kim min-jae vom italienischen Meister (Vetrag bis 2025) ist auch auf der Münchner Liste. „Mein Trainer-Team und ich sprechen über Kims Zukunft, darüber, ob er bei Neapel bleibt oder zu einer anderen Mannschaft wechselt“, sagte Klinsmann gestern angesprochen auf die aktuellen Spekulationen: „Es ist interessant, Kims Fußballleben zu verfolgen.“ Neben dem FC Bayern buhlt vor allem Manchester United um seine Dienste. Dem Vernehmen nach würde er einen Wechsel in die Premier League bevorzugen. Die Ablöse beträgt laut Sky Italia sogar rund 70 Millionen Euro.

„Kims Spitzname ist Monster, weil er schnell und kraftvoll ist“, schwärmt der südkoreanische Journalist Daweo Jung von der Zeitung Sports Seoul im Gespräch mit unserer Zeitung. „Er ist auch technisch stark. In der letzten Serie-A-Saison hatte er bei Pässen eine Erfolgsquote von 91 Prozent. Wer ihn sieht, bewundert seine Spielweise wie die eines Angreifers.“

Dabei ist Kim min-jae ein Spätzünder im Spitzenfußball. Erst 2021 wagte er den Schritt nach Europa. Damals wechselte er vom chinesischen Club BJ Guoan für eine Ablöse von drei Millionen Euro zu Fenerbahce Istanbul. Ein Jahr später zahlte Neapel 18 Millionen Euro für seine Dienste. „Kim ist ein sehr intelligenter Spieler, der sich schnell an Umgebungen anpasst“, so Jung. „Ich glaube, Kim hat die Fähigkeiten, ein Bayern-Spieler zu sein.“

Wegen der drohenden Abwehr-Abgänge von Lucas Hernandez (27/Vertrag bis 2024) und Benjamin Pavard (27/bis 2024) befassen sich die Münchner aber auch mit anderen Innenverteidigern. Einer davon ist Pau Torres (26/Vertrag bis 2024) von Villarreal. Den spanischen Nationalspieler, der Stärken im Spielaufbau hat, schätzen die Bayern seit einiger Zeit. Als Linksfuß würde er womöglich noch besser ins gesuchte Profil als Hernandez-Ersatz passen. P. KESSLER, H.RAif

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