TSV 1860: Arm, aber sexy

von Redaktion

Tickets, Anträge: Sparlöwen auf Rekordkurs

München – Der Sommerurlaub der 1860-Profis neigt sich dem Ende zu. Noch ein paar Tage, dann verschwinden Flipflops und Sonnenbrillen wieder in den Spinds. Los geht’s am Freitag mit dem obligatorischen Laktattest. Am Samstag um 10.30 Uhr bittet Maurizio Jacobacci zum ersten Training, und bereits am Sonntag findet das erste von sechs geplanten Testspielen statt, ab 16 Uhr beim TSV 1880 Wasserburg. Stand jetzt gehen die Löwen mit einem Sparkader in die neue Saison – und blicken sportlich ungewissen Zeiten entgegen.

Den Fans scheint’s egal zu sein – die Lust auf die neuen Löwen ist ungebrochen. Indikator dafür sind die jüngsten Zahlen, die gerade für leuchtende Augen bei Finanzchef Marc-Nicolai Pfeifer und e.V-Schatzmeister Heinz Schmidt sorgen. Pfeifer freut sich darüber, dass der Dauerkartenverkauf trotz erhöhter Preise auf die 10 000er-Marke zusteuert. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Löwen wie im Vorjahr bei 11 860 verkauften Jahrestickets stoppen müssen. Ähnlich gut läuft es für den Verein, der stramm auf den nächsten Mitgliederrekord zusteuert. Erst im Januar meldete der e.V. stolz das erstmalige Erreichen der 25 000-Marke, bald sind schon die nächsten 1000 voll. Stand Freitag fehlten noch exakt 118 Anträge, um die historische 26 000er-Schallmauer zu knacken.

Löwen-Blues? Frustrierte Fans, die sich auf Abstiegskampf einstellen? Vereinzelt mag es die geben. Natürlich ist die Stimmung nicht vergleichbar mit dem Hype um neun Neuzugänge aus dem Sommer 2022. Unter dem Strich scheint für die Löwen aber das alte Berlin-Motto zu gelten: Arm, aber sexy. Oder um es mit Finanzchef Pfeifer auszudrücken, den nach Günther Gorenzels Abschied verbliebenen Geschäftsführer: „Natürlich streben wir alle nach Erfolg. Gleichzeitig gibt es weitere Überzeugungen und Werte, die gewichtiger sind als Tor oder Nicht-Tor. Dazu zählen Tradition, Treue, Loyalität. Selbstverständlich ist das nicht, sondern unglaublich und absolut einzigartig. Unser Auftrag ist und bleibt, die Werte zu bewahren und diesem enormen Vertrauensvorschuss gerecht zu werden.“ ULI KELLNER

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