Urlaubssperre für die Bosse

von Redaktion

FC Bayern bastelt an Transfers und ist sauer auf Barcelona

VON MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER

München – Herbert Hainer steht dem FC Bayern seit mehr als drei Jahren als Präsident vor – und kennt das Transfer-Gebaren in der Sommerpause. „Es werden so viele Namen durch den Äther gejagt. Wenn ich da zu jedem Stellung beziehe, würde ich aus der Stellungnahme nicht mehr herauskommen“, sagte Hainer am Rande der Veranstaltung „Diversity Mountain“. Indirekt kündigte der 68-Jährige aber trotzdem eine Transfer-Offensive an: „Wir werden entsprechende Spieler holen, dass wir sowohl national als auch international angreifen können.“

Aus diesem Grund wurde die Transfer-Taskforce, intern „Ausschuss Sport“ genannt, ins Leben gerufen. Neben Hainer stehen dieser Vorstandsboss Jan-Christan Dreesen, Finanzchef Michael Diederich, Trainer Thomas Tuchel, die beiden Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sowie Kader-planer Marco Neppe bei.

An Urlaub ist innerhalb des Gremiums während dieser heißen Phase nicht zu denken. Deshalb weilt Tuchel noch in München. Gleiches gilt für Dreesen und Neppe, die vergangene Woche das 18-jährige Abwehrtalent Tarek Buchmann mit seinem ersten Profivertrag ausstatteten. Hainer erklärte: „Unser Anspruch ist, in der kommenden Saison national und international wieder ganz vorn mitzuspielen. Dafür müssen wir noch arbeiten.“

Mit Konrad Laimer (26/RB Leipzig) und Raphael Guerreiro (29/Borussia Dortmund) sind die ersten beiden Neuzugänge für die neue Saison bereits fix – und zwar ablösefrei. Der Deal mit Neapel-Abwehrspieler Min-Jae Kim (26) befindet sich nach positiven Gesprächen mit den Beratern des Südkoreaners ebenfalls auf der Zielgerade. Kim soll einen Fünf-Jahres-Vertrag in München unterschreiben, die Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro kann jedoch erst ab 1. Juli gezogen werden, das Gesamtpaket mit Gehalt und Berater-Provisionen soll nach unseren Informationen jedoch deutlich höher liegen.

Da der Innenverteidiger Rechtsfuß ist, halten die Kaderplaner weiterhin Ausschau nach einem Linksfuß, weil Lucas Hernandez (27) den Club in Richtung Paris Saint-Germain verlassen möchte. Dem Vernehmen nach ist es daher nicht ausgeschlossen, dass zwei Innenverteidiger im Sommer kommen. Pau Torres (26/Villarreal) gilt auch wegen seines starken Spielaufbaus als möglicher Kandidat. Das trifft auch auf Champions-League-Sieger Kyle Walker (33) von Manchester City zu. Der Rechtsverteidiger wäre eine prominente Verstärkung, wenn Benjamin Pavard dem Verein den Rücken kehrt. Walker gilt als erfahrener Mentalitätsspieler, den vor allem Trainer Tuchel schätzt.

Die Suche nach einem Stoßstürmer gestaltet sich hingegen schwieriger als erwartet. „Es ist nicht einfach. Weil es nicht so viele Neuner gibt. Und die, die spitze sind, werden auch von anderen Vereinen umschwärmt“, gestand Hainer.

Den Abwerbungsversuchen des FC Barcelona im Bezug auf Joshua Kimmich erteilte der Präsident eine klare Absage. Kimmich sei „fest in unserem Plan für die Zukunft, die Mannschaft um ihn herum aufzubauen“, sagte Hainer und schickte scharfe Grüße an Barca-Coach Xavi: „Ich fand Xavi als Fußballer exzellent. Ich habe auch großen Respekt vor Barcelona. Aber ich verstehe nicht, warum sie öffentlich so offensiv an unserem Spieler baggern?!“

Artikel 1 von 11