München – Sommerzeit ist Baustellenzeit. Dieses Jahr auch beim FC Bayern. Die Münchner Verantwortlichen basteln im „Ausschuss Sport“ mit Hochdruck am Kader für die kommende Saison. Gesucht wird vor allem ein treffsicherer Mittelstürmer. Aber in der Abwehr sind die Bosse ebenfalls zum Handeln gezwungen. In den vergangenen sieben Spielzeiten hat der FC Bayern bereits 14 Abwehr-Stars inklusive Leihspieler nach München geholt.
2016/17: 35 Mio. Euro für Mats Hummels (BVB)
2017/18: 20 Mio. Euro für Niklas Süle (Hoffenheim)
2018/19: 14 Mio. Euro für Alphonso Davies (Vancouver)
2019/20: 80 Mio. Euro für Lucas Hernandez (Atletico Madrid), 35 Mio. Euro für Benjamin Pavard (Stuttgart), Leihe von Alvaro Odriozola (Real Madrid).
2020/21: 8 Mio. Euro für Bouna Sarr (Marseille), ablösefreier Transfer von Tanguy Nianzou (Paris Saint-Germain)
2021/22: 42,5 Mio. Euro für Dayot Upamecano (Leipzig), ablösefreier Transfer von Omar Richards (Reading)
2022/23: 67,5 Mio. Euro für Matthjis de Ligt (Juventus), ablösefreie Transfers von Noussair Mazraoui (Ajax Amsterdam) und Daley Blind (vereinslos), Leihe von Joao Cancelo (Manchester City)
Macht alleine an Ablöse 302 Millionen Euro für Abwehrspieler. Aufgrund der drohenden Abgänge von Hernandez (Vertrag bis 2024) und Pavard (bis 2024) wird die Summe in diesem Sommer sogar noch anwachsen.
„Man braucht eine starke Abwehr für eine erfolgreiche Mannschaft“, unterstreicht Ex-Bayern-Star Didi Hamann (49) im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Sky-Experte würde in diesem Sommer allerdings keinen teuren Abwehrprofi mit großem Namen verpflichten. „Ich würde einen Spieler für wenig Geld holen, der froh ist beim FC Bayern zu sein und sich hier zum Führungsspieler entwickeln kann“, so Hamann. „Evan Ndicka von Eintracht Frankfurt wäre zum Beispiel im Sommer ablösefrei zu haben. Ein super Spieler.“
Der 23-jährige Innenverteidiger soll aber kurz vor der Unterschrift eines Fünfjahresvertrags bei AS Rom stehen.
Die Bayern haben ohnehin andere Pläne. Neben dem ablösefreien Transfer von Linksverteidiger Raphael Guerreiro (29/Dortmund) soll zeitnah der Wechsel von Neapel-Innenverteidiger Kim min-jae (26/bis 2025) eingetütet werden. Der anvisierte Deal über einen Fünfjahresvertrag befindet sich nach positiven Gesprächen mit den Beratern des Südkoreaners auf der Zielgeraden. Ein Rest-Risiko besteht aber noch. Die Ausstiegsklausel von 50 Millionen Euro kann erst ab 1. Juli gezogen werden.
Weil Kim Rechtsfuß ist, halten sich die Kaderplaner die Option offen, auch einen Linksfuß für die Innenverteidigung zu holen, falls Hernandez zu PSG wechselt. Auf der Liste steht Pau Torres (26/bis 2024) von Villarreal. Im Gespräch sind rund 35 Millionen Euro Ablöse. Günstiger wäre Kyle Walker (33/bis 2024). Trainer Thomas Tuchel (49) will ihn. Er kann als Innen- und Rechtsverteidiger spielen. Sein Marktwert liegt bei 15 Millionen Euro. Laut Daily Mail soll genau über diese Ablösesumme diskutiert worden sein. Aber: Manchester City befindet sich Mediengesprächen zufolge in Gesprächen mit ihm über eine Vertragsverlängerung.