München – Die Transfer-Taskforce „Ausschuss Sport“ des FC Bayern tagt am heutigen Mittwoch wieder, um das weitere Vorgehen in Sachen Kaderplanung für die kommende Saison zu besprechen. Das Gremium steht in ihren Personalplanungen von Tag zu Tag mehr unter Druck – und das hat mehrere Gründe.
Wie unsere Zeitung erfuhr, können die Bayern die Ausstiegsklausel in Höhe von 45 Millionen Euro für Wunsch-Innenverteidiger Kim Min-jae (26) bereits ab sofort ziehen – nund müssen diese bis zum 15. Juli aktivieren. Ansonsten ist der Transfer in seiner ursprünglich angedachten Form nicht möglich.
Problem: Der Noch-Abwehrspieler des SSC Neapel wird seine finale Entscheidung erst nach seinem geleisteten Militärdienst in zwei Wochen treffen. Zwar bevorzugt Kim einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister, doch neben Manchester United und Newcastle United zeigt noch ein weiterer Premier-League-Club Interesse – und der hat es in sich: Manchester City und Teammanager Pep Guardiola haben nun ebenfalls ein Auge auf den Südkoreaner geworfen.
Grätscht der finanzstarke Champions-League-Sieger etwa im letzten Moment dazwischen? Möglich, aber eher unwahrscheinlich. Auch wenn der Deal zwischen den Bayern und Kim noch nicht fix ist, befindet man sich auf einem guten Weg. Trotzdem darf die Transfer-Taskforce im Falle der Korea-Kante keine Zeit vertrödeln.
Gleiches gilt für die Suche nach einem neuen Stoßstürmer. Jüngst offenbarte Präsident Herbert Hainer, ebenfalls Mitglied im „Ausschuss Sport“ die Problematik auf dem Transfermarkt: „Wir suchen einen Neuner, das ist sicherlich kein Geheimnis. Das ist leider nicht ganz so einfach. Es gibt nicht so viele und Stürmer, die wirklich Spitze sind, werden auch von anderen Vereinen umschwärmt.“
Zwar hoffen die Verantwortlichen nach wie vor, dass sie einen vermeintlich großen Namen wie Harry Kane (29/ Tottenham Hotspur), Victor Osimhen (24/ SSC Neapel) oder Randal Kolo Muani (24/ Eintracht Frankfurt) in die bayerische Landeshauptstadt lotsen können, doch aktuell scheint ein Transfer-Coup dieser Kategorie in weiter Ferne. Kane feilscht um eine Vertragsverlängerung in Tottenham. Osimhen steht laut Napoli-Präsident Aurelio de Laurentiis vor einer grundsätzlichen Einigung, seinen Vertrag um zwei weitere Jahre zu verlängern. Gleichzeitig betonte Aurelio: „Wenn ein Angebot kommt, dass ich für das Wohl von Neapel nicht ablehnen kann, dann bin ich gesprächsbereit – das ist doch klar.“ Diese Gesprächsbereitschaft werden sich die Italiener aber zwischen 120 und 150 Millionen kosten lassen. Daher hat die Transfer-Taskforce nun auch wieder bereits verworfene B-Lösungen wie Dusan Vlahovic (23/ Juventus), Niclas Füllkrug (30/ Bremen), Rasmus Hojlund (23/ Bergamo) oder Goncalo Ramos (21/Benfica) auf dem Zettel. Die Zeit drängt auch hier. MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER