Berlin – In Berlin kehrt für eine gewisse Zeit die Leichtigkeit des Lebens zurück. Bei einem Besuch im Tierpark genoss das Team der Ukraine ein kleines Stück Normalität, die fröhliche Eröffnungsfeier sorgte bei allen Beteiligten für ein Lächeln, und auch erste Erfolge hat es schon gegeben. Bei den Special Olympics erhält die 35-köpfige Delegation des kriegsgebeutelten Landes eine Auszeit von Tod, Terror und Trauer.
„Die ganze Ukraine wird bombardiert. Dort ist kein sicherer Ort für uns“, sagte Delegationsleiter Serhij Komissarenko am Rande der Weltspiele. Berlin hingegen sei ein sicherer Ort für die Athleten.
Die Ukraine tritt in sieben Sportarten an, am Dienstag gab es bereits zwei Medaillen im 800-m-Lauf sowie im Schwimmen. „Aber das Wichtigste ist, dabei zu sein“, so Komissarenko, der die Atmosphäre in der Hauptstadt als „sehr freundlich“ beschrieb.
Dabei war die Vorbereitung auf die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung (bis 25. Juni) sehr schwierig, viele Sportstätten und vor allem die Infrastruktur in der Heimat sind zerstört. Aus unterschiedlichsten Regionen wurden die Athletinnen und Athleten eingesammelt, um ihr Land in Berlin zu vertreten. „Wir sind sehr froh darüber, die Ukraine hier zu repräsentieren“, sagte Komissarenko.
Medaillen sind für ihn nicht so wichtig. Dennoch ist er vom sportlichen Können seines Teams überzeugt. Im Basketball, Badminton, Tischtennis und Boccia sind die ukrainischen Athletinnen und Athleten gut dabei, sodass Komissarenko betont: „Ich bin mir sicher, dass wir noch mehr Medaillen holen.“ sid