Guerreiro von A bis Z

von Redaktion

Bayerns zweiter Neuzugang spricht nicht gerne über sich – dabei hätte er so viel zu erzählen

VON HANNA RAIF, PHILIPP KESSLER UND MANUEL BONKE

München – In Reykjavík kam es am Dienstagabend zu einer Art Wachablösung. Es lief die 67. Minute des EM-Qualifikationsspiels zwischen Island und Portugal (0:1), als Joao Cancelo Feierabend hatte. Der Linksverteidiger, aktuell als Leihspieler noch acht Tage offiziell in Diensten des FC Bayern, machte Platz für seinen Nachfolger in München. Raphael Guerreiro betrat das Feld, spielte 23 Minuten, freute sich über den vierten Sieg im vierten Spiel der Gruppe J – und machte sich dann auf ins Abenteuer. Noch diese Woche soll die Verpflichtung des 29-Jährigen offiziell bekannt gegeben werden. Zeit also, den ehemaligen Dortmunder vorzustellen. Und zwar: von A bis Z.

Ana: Der Name seiner Tochter. Sie wird im August sieben und hat zwei Geschwister. Guerreiros Sohn Sacha ist acht, sein drittes Kind drei.

Benfica: Guerreiro ist Fan von Benfica Lissabon. Als Junge hat er sich jedes Jahr ein Trikot gekauft, wenn er mit seinem Vater in Portugal Urlaub gemacht hat.

Cristiano Ronaldo: Der Mann, der in seinem 200. Länderspiel zum Sieg traf, ist für Guerreiro ein Vorbild. Er bewundert vor allem seine Bodenständigkeit: „Er gibt dir durch nichts zu verstehen, dass er etwas Besonderes ist, dabei ist er das.“

Davies: „Er ist schnell, sehr schnell“, sagt Guerreiro über Alphonso Davies. Er ist beeindruckt vom Kanadier, dem er nun Konkurrenz macht. Europameister: 2016 holte Guerreiro mit Portugal den EM-Sieg. Beim Turnier in Frankreich war er Stammspieler, lief 870 Minuten auf.

FC Lorient: Beim französischen Erstligisten spielte Guerreiro drei Jahre, ehe ihn der BVB 2016 verpflichtete. Um nach Dortmund zu gehen, sagte er dem FC Barcelona übrigens ab.

Guerreiros Nachname ist bekannt, weniger aber sein voller Name. Er lautet Raphaël Adelino José Guerreiro. Heimat: Le Blanc-Mesnil ist Guerreiros Geburtsort. Die Einwohner der nordöstlich von Paris gelegenen Stadt nennt man Blancmesnilois.

Interviews: Gibt Guerreiro nicht so gerne. Er ist immer froh, wenn er nicht zu viel über sich selbst sprechen muss, sondern er still seiner Arbeit nachgehen kann.

Jolie: Guerreiro mag blonde Frauen lieber als brünette, findet aber Angelina Jolie hübscher als Scarlett Johansson. Gattin Marrion ist blond.

Karneval: „Mit ihm war auf dem Platz immer Karneval“, sagt sein früherer Trainer Philippe Lemaitre über Guerreiro. Was er damit meinte: „Man musste ihn nie motivieren oder ermahnen.“ Liebling: Thomas Tuchel holte Guerreiro 2016 nach Dortmund und sagte schnell: „Er ist auf dem besten Weg zum Trainerliebling.“ Mislintat: Der einstige Chefscout des BVB lotste Guerreiro einst zum BVB. Er hatte ein glückliches Händchen, denn Guerreiro war sieben Jahre lang eine feste Größe.

Nickname: Früher nannte man Guerreiro „Batterie“. Der Spitzname spielte auf seine Ausdauer an. Kritiker sagen allerdings, er wird seiner Genialität nicht gerecht. Orangina: Sein Vater Celso arbeitete in einer Orangina-Fabrik. Er schob dort Nachtschichten.

Peugeot 104: Damit fuhr ihn seine Mama Claudine einst täglich zum Training. Quarantäne: Im März 2022 steckte sich Guerreiro mit Corona an und fehlte dem BVB. Rui Jorge: War der Trainer, der ihn das erste Mal ins Nationalteam beorderte. Im März 2013 gab Guerreiro sein Debüt in der U21. Santos: Nationaltrainer Fernando Santos holte ihn ein Jahr später ins A-Team. Trema: Das ë in seinem Namen Raphaël nennt man e mit „Trema“.

Umstellung: In Dortmund stellte er vor einigen Jahren seine Ernährung um. Seitdem isst er viel Gemüse. Videospiele: Guerreiro spielt gerne. Besonders „Call of Duty“ macht ihm Spaß. Wappen: Guerreiro küsste zuletzt noch das BVB-Wappen – was auf Social Media nach dem Wechsel nicht ankam.

X-Faktor: In Dortmunds Spiel, das zeigen auch Statistiken, war er oft unverzichtbar. Man nannte ihn daher immer wieder „X-Faktor“. Young Player of the Tournament: Fast hätte Guerreiro diesen Award bei der EURO 2016 gewonnen. Aber er ging letztlich an seinen Teamkollegen Renato Sanches, der dann zu Bayern wechselte. Z: Die Generation Z (Jahrgang 1997-2012) ist deutlich jünger als Guerreiro. Beim BVB zählte er (geboren 1993) zu den dienstältesten Profis.

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