Barcelona – An den Zeitungsbuden in Barcelona war die Sache längst erledigt. Am Donnerstagmorgen schon lächelte Ilkay Gündogan dort vom Cover der Mundo Deportivo, das Barca-Trikot spannte über der geschwellten Brust –noch war es eine Fotomontage, die Botschaft ließ aber bereits keine Zweifel mehr zu. „Gündogan verpflichtet“, stand da in fetten Buchstaben.
Nicht nur die in Barcelona ansässige Sportzeitung, auch weite Teile der Fachwelt waren sich längst einig: Nach dem Triple-Gewinn mit Manchester City schließt sich Gündogan dem spanischen Meister an. Die offensichtliche Krise der deutschen Nationalmannschaft hat auf den Transfermarkt keine allzu großen Auswirkungen, die Auswahlspieler bleiben auf höchstem Level äußerst begehrt. Auch Gündogans Kollege Kai Havertz ist schließlich ein großes Thema dieser Tage, für viele Millionen soll er vom FC Chelsea zum englischen Vizemeister FC Arsenal wechseln. Am Mittwoch schon habe Gündogan den Medizincheck bestanden, das berichteten auch Sky sowie die Zeitungen Marca und Sport. Schon seit Monaten habe Barca um den Nationalspieler gebuhlt, Trainer Xavi selbst habe die letzte Überzeugungsarbeit geleistet. Denn Gündogan erfülle „alle Anforderungen“, er werde in Barcelona für einen „Qualitätssprung“ sorgen und das Team um Robert Lewandowski in der Champions League wieder konkurrenzfähig machen: als „vielseitigen und erfahrenen Fußballer“ beschrieb Mundo Deportivo den Mittelfeldspieler, der zudem verlässlich Tore und Vorlagen liefere. Es wäre der nächste große Moment in der Karriere Gündogans. In England hat er alles erreicht, war auf dem Höhepunkt von Citys Vereinsgeschichte Kapitän der Mannschaft. Eine ähnliche Rolle soll er nun in der anderen ganz großen Liga Europas spielen – das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Gündogan in der DFB-Auswahl einen solchen Status bis heute nie erreicht hat. sid