Rosario/Köln – Selbst an seinem 36. Geburtstag war Lionel Messi als Fußballer gefragt. Beim Abschiedsspiel von Maxi Rodriguez am Samstag in seiner Heimatstadt Rosario mit Argentinien gegen die Newell’s Old Boys war der Weltmeister-Kapitän dreimal erfolgreich und einmal mehr der Star des Abends.
Mit einer eindrucksvollen Lichter- und Lasershow sowie einem Geburtstagsständchen feierten die 42 000 Fans „La Pulga“. „Vielen dank für die Glückwünsche“, ließ Messi via Instagram seine 475 Millionen Follower wissen.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten will der Südamerikaner zwei weniger erfolgreiche Jahre im Vereinsfußball bei Paris St. Germain vergessen machen. Der Ausnahmekönner hat bekanntlich ab der neuen Saison ein neues Kapitel in seiner Karriere aufgeschlagen und spielt künftig für Inter Miami in der nordamerikanischen Profiliga Major League Soccer (MLS) – im Übrigen mit seinem langjährigen Barca-Kumpel Sergio Busquets, der ebenfalls beim Klub aus Florida anheuerte (siehe Kasten).
Unterdessen gab Messi im Interview mit beIN Sports einen Einblick in sein Seelenleben während des zweijährigen, durchwachsenen Gastspiels bei PSG. Besonders das Ausscheiden in der Champions League 2022 gegen Real Madrid und 2023 gegen Bayern München bewertete Argentiniens Superstar als „eine sehr große Enttäuschung“.
Gleichzeitig bekam Messi vor allem am Ende Ablehnung von Teilen der PSG-Fangemeinde zu spüren, die ihn mit Pfiffen und Buhrufen bedachte. „Zuerst war es großartig, ich bekam viel Zuspruch“, meinte der langjährige Ausnahmespiele des FC Barcelona, der 2021 unter Tränen seinen Abschied von Barca und seinen Wechsel an die Seine bekannt gegeben hatte: „Aber zuletzt behandelte mich ein Teil der Pariser Öffentlichkeit anders. Es gab einen Bruch.“
Die Entscheidung für PSG sei gefallen, „weil mir der Verein gefallen hat. Ich hatte dort viele Freunde in der Kabine. Es schien die richtige Entscheidung zu sein, dorthin zu gehen, auch wenn ich andere Angebote hatte“, so Messi.
Doch die Anpassung „war schwieriger als gedacht“, besonders aufgrund „einer anderen Spielweise, neuer Teamkollegen, eines neuen Umfelds“. Auch für seine Familie sei der Wechsel von Barcelona nach Paris nicht einfach gewesen, obwohl PSG mit Ausnahmekönnern wie Kylian Mbappe, Neymar, Sergio Ramos oder Gianluigi Donnarumma gespickt war.
Hinzu kam seine COVID-19-Erkrankung im Winter seiner ersten Saison bei PSG: „Es hat lange gedauert, bis ich körperlich wieder in Form kam.“
Seine zweite Saison sei für ihn zu Beginn deutlich besser verlaufen, wenngleich er seine Bestform im November und Dezember 2022 bei der WM in Katar gezeigt habe. Gleichzeitig habe „die Weltmeisterschaft aber auch die Ergebnisse in der Meisterschaft und in der Champions League beeinflusst“, betonte der Messi.
Für seinen Karriereausklang in Miami lässt sich der Argentinier fürstlich entlohnen. Insgesamt 200 Millionen Euro soll Messi dort in vier Jahren verdienen. Selbst ein lukrativeres Saudi-Arabien-Angebot schlug er dafür aus. Eine Rückkehr in die Heimat war offensichtlich kein Thema. Die Menschen dort verehren ihn trotzdem. sid