Die Munich Cowboys rennen nur hinterher

von Redaktion

FOOTBALL Dritte Pleite im vierten Spiel

München – Der Frust steht Nadine Nurasyid ins Gesicht geschrieben. Einmal mehr muss die Cheftrainerin der Munich Cowboys auf der Pressekonferenz eine Niederlage erklären. Im bayrischen Derby gegen die Straubing Spiders verliert das Münchner Traditionsteam mit 13:22, es ist die dritte Niederlage im vierten Spiel. „Als Coach versucht man auf verschiedene Arten, mit der Mannschaft umzugehen. Erst mal probiert man es nett, aber damit kommen wir nicht mehr weiter!“ Eine klare Ansage der baldigen RTL-Expertin an ihr junges Team, dem wiederholt zu viele einfache Fehler unterlaufen.

Bereits nach einer Minute kassieren die Cowboys den ersten Touchdown. „Wir haben letzte Woche gegen Allgäu schon eine Klatsche kassiert, das ist nicht die Defensive, die ich sehen möchte“, so Nurasyid, die hauptverantwortlich für diesen Mannschaftsteil ist. Aber auch in der Offensive läuft wenig zusammen. Als sich im letzten Spielabschnitt noch die Chance bietet, die Partie auszugleichen, unterlaufen Quarterback Luca Raue gleich drei Interceptions. „Da war klar, dass wir den Rückstand nicht mehr aufholen können“, analysiert die Cheftrainerin. Auch Ballträger Felix Wenz konsterniert: ,,Ich bin mit der Leistung überhaupt nicht zufrieden. Wir müssen noch härter arbeiten.“

Vor allem muss die Selbstverständlichkeit im Spiel der Cowboys wieder erarbeitet werden. Das Momentum aus der vergangenen Saison ist durch die vielen Abgänge verloren gegangen, bestätigt auch Nurasyid: ,,Wir haben enorm mit der Kadertiefe zu kämpfen.“ Was unabhängig von der sportlichen Leistung weiterhin selbstverständlich ist: die Unterstützung der Fans. Über die komplette Spielzeit feuern die 1100 Zuschauer ihr Team an. Zwischenzeitlich droht die Stimmung allerdings zu kippen. Den frustrierten Ausruf „Das kann doch alles nicht wahr sein“, hört man mehrfach. Nach Abpfiff stand die gesamte Tribüne aber wieder und applaudiert der Mannschaft.

Die nächste Chance, die Fans mit einem Heimsieg zu belohnen, bietet sich in knapp zwei Wochen. Am 8. Juli treffen die Cowboys auf die Marburg Mercenaries. Auf den Rängen wird es dann wieder nett zugehen, an der Seitenlinie vermutlich eher weniger. CLAAS SCHÖNFELD

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