Trainerlizenz? Schwabl nähme Strafe in Kauf

von Redaktion

Haching-Präsident will an Unterberger festhalten und setzt auf verstärkten Jugendstil

Unterhaching – Zuletzt herrschte bei der SpVgg Unterhaching in Sachen Außendarstellung Flaute. Themen wie die fehlende Trainerlizenz des neuen Cheftrainers Marc Unterberger für die 3. Liga (wir berichteten) hing ebenso unbeantwortet im luftleeren Raum fest wie wichtige Personalfragen. Beim Trainingsauftakt am Montag im Unterhachinger Sportpark räumte SpVgg-Präsident Manfred Schwabl mit Spekulationen auf und teilte wichtige Personalien mit.

In der Causa Unterberger wählt die SpVgg einen eher außergewöhnlichen Weg. Bis zum September, dem frühesten Zeitpunkt für eine Aufnahme Unterbergers in den nächsten Fußballlehrer-Kurs als Voraussetzung für eine Ausnahmegenehmigung, nimmt Schwabl Sanktionen aufgrund Verstöße gegen Liga-Auflagen in Kauf. Mit dem zuständigen DFB, der aufgrund von Zulassungsänderungen für angehende Fußballlehrer keine Sondergenehmigung erteilen kann, stehe man schon länger im Gespräch. Mit drastischen Strafen wie hohen Bußgeldern rechnet er nicht. „Das wird schon human sein“, sagt Schwabl, der auf eine Änderung der Bestimmung hofft.

Auch bei anderen Personalfragen geht die SpVgg einen neuen Weg – mit jungem Personal. Neben Unterberger gibt es ein neues dreiköpfiges Trainerteam um Ex-Spieler Marc Endres (32), Trainer-Rückkehrer Andreas Haidl (38) und Ex-1860-Athletiktrainer Matthias Luginger (32). Die beiden Kapitäne Josef Welzmüller und Markus Schwabl sollen sich neben ihrer Spielerrolle zusätzlich um Management-Aufgaben kümmern. „In der Zusammensetzung haben wir alles etwas verjüngt“, so Schwabl. „Es geht eine neue Ära los, da muss man über den Tellerrand schauen.“

Konservativer gehen die Verantwortlichen hingegen bei der Kaderplanung vor: weniger Routiniers, noch mehr Talente. Angesichts der prekären Ausgangslage ist nicht auszuschließen, dass wertvolle Spieler wie Torjäger Patrick Hobsch noch verkauft werden. Zugänge, die nicht aus der Jugend entstammen, sind hingegen unwahrscheinlich. „Aktiv suchen wir nicht“, stellt Schwabl klar.

Nach den beiden vergangenen Hachinger Drittliga-Zeiten (2009 bis 2015 sowie 2017 bis 2021) rechnet das Drittliga-Gründungsmitglied im dritten Anlauf erneut mit einer Mammutaufgabe. „Es wird wieder die eine oder andere Watschn geben, das wissen wir noch vom letzten Mal“, sagte Schwabl. Der Cheftrainer-Nachfolger von Meister-Coach Sandro Wagner versucht derweil den Schwung aus der Vorsaison mit zwei erfolgreichen Relegationsspielen mitzunehmen. „Ich habe den Eindruck, dass der Flow von den beiden Spielen noch da ist,“ so Unterberger.  rmf, kik

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