Berlin – Schwächelnde Abwehr? Lahmender Angriff? Mangelnde Euphorie? Solche Probleme kennt Martin Heuberger momentan nicht. Im Gegensatz zu ihren Altersgenossen im Fußball befinden sich Deutschlands U21-Handballer mit ihrem Bundestrainer im Flow und haben Kurs auf den Titel genommen.
Getragen vom Heim-Publikum könnte es am Sonntag das erste WM-Gold seit zwölf Jahren geben. „Wir holen den Titel, davon bin ich überzeugt“, sagte Bob Hanning. Während die deutsche Mannschaft am Dienstag von Magdeburg aus gen Berlin aufbrach, wo ab Donnerstag die K.o.-Runde steigt, machte der Geschäftsführer der Füchse Berlin und Experte im Nachwuchshandball aber auch klar, dass für die Erfüllung der WM-Mission eine Steigerung vonnöten ist.
„So reicht es noch nicht“, sagte Hanning. In den Hauptrundenspielen gegen Titelverteidiger Frankreich (30:29) und den WM-Zweiten Kroatien (31:29) hätten „noch nicht alle Spieler ihre Leistungsgrenze erreicht. Das Schöne dabei: Es hat trotzdem gereicht.“
Dem Deutschen Handballbund (DHB) kommen die U21-Festspiele sehr gelegen. Die vollen Hallen, die tolle Stimmung und nicht zuletzt die fünf Siege in fünf Spielen sind beste Werbung für eine Sportart, die ein halbes Jahr vor der Heim-EM bei den Männern natürlich auch um die Gunst von Fans und Sponsoren buhlt.
Hanning hebt die „herausragende Mentalität“ des deutschen Teams hervor. „Die Spieler reißen mit ihrer Leidenschaft das Publikum mit.“ Viele der aktuellen Spieler, die bei den Eurosport-Übertragungen bis zu 350 000 Zuschauer vor die Bildschirme locken, würde man „mittelfristig auch im A-Team sehen“. Ab dem Viertelfinale am Donnerstag (21.00 Uhr/Eurosport) gegen den dänischen Nachwuchs müsse die Mannschaft „liefern und den Druck der öffentlichen Erwartung als Rückenwind und nicht als Gegenwind wahrnehmen“. sid