Moderne Technik im altehrwürdigen Wimbledon

von Redaktion

TENNIS Künstliche Intelligenz soll bestimmte Matches kommentieren und Daten liefern

London/Köln – Nein, sagt Kevin Farrar, einen John McEnroe beispielsweise in all seinen Facetten kann Künstliche Intelligenz nicht ersetzen. Die Wut, sein Charisma, sein Fachwissen als TV-Experte – einzigartig. Und deshalb setzt sich Farrar bei seinem Unterfangen, das wichtigste Tennisturnier der Welt in Wimbledon ins KI-Zeitalter zu überführen, strenge Grenzen: „Der Mensch muss immer präsent sein.“

Farrar leitet die Sportsparte bei IBM, der us-amerikanische IT-Riese soll die 132. Wimbledon Championships ab Montag in London zur Werkschau neuer Möglichkeiten machen. „Unsere Traditionen reichen ins Jahr 1877 zurück. Aber ohne Innovationen hätten wir uns nie so lange an der Spitze halten können“, sagt Wimbledons Technologie-Chef Bill Jinks.

KI ist zunächst als Ergänzungsmittel vorgesehen, um „Tennis für die Fans auf der ganzen Welt noch fesselnder zu gestalten“, wie die frühere Weltranglistenerste Maria Scharapowa unlängst auf einer IBM-Präsentation sagte.

Das bedeutet: KI wird auf der Wimbledon-Homepage oder -App die Höhepunkte der aberhunderten Spiele in den weniger prominenten Wimbledon-Konkurrenzen von Junioren über Veteranen bis Rollstuhl kommentieren und diesen so mehr Rampenlicht verschaffen – das kann John McEnroe schließlich nicht alleine übernehmen. Zudem soll KI „riesige Datenmengen sammeln und in Erkenntnisse umwandeln“, sagt Farrar, beispielsweise stets aktuell den Schwierigskeitgrad des Weges aller Teilnehmenden zum Turniersieg berechnen.  sid

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