Weite Flüge, viele Tricks

von Redaktion

Wakeboard, Skateboard, BMX und Streetdance: Olympiapark ist bereit für das Munich Mash

VON THOMAS JENSEN

München – Zu erkennen ist Dominik Gührs schon von Weitem. Denn sonst trägt keiner der anderen Besucher des Olympiaparks ein Wakeboard unter dem Arm. „Entschuldigung, ich stand etwas im Stau“, sagt der Münchner, als er am Ufer des Olympiasees angekommen ist. Es ist das erste Mal, dass der zweifache Weltmeister (2011 und 2015) die Hindernisse, „Obstacles“ genannt, sieht, die aus dem Wasser ragen. Durch diesen Parcours wird er sich bis Sonntag oft ziehen lassen.

An diesem Freitag um 13 Uhr beginnt das Action Sport Festival Munich Mash mit der Eröffnung des Mash Fests. Den sportlichen Auftakt machen die Wakeboarder mit dem Team Wettbewerb um 19 Uhr, bis Sonntagabend wechseln sie sich mit den Skateboardern, BMX-Fahrern und Streetdancern ab, die mit ihrer ab 2024 olympischen Sportart zum Mash kommen.

„Sieht mächtig aus“, sagt Gührs (Foto: Instagram) über den Parcours und hängt an: „Die Kicker (Schanzen) sind sehr groß, das hat man sonst selten. Da werden wir sehr hoch und weit fliegen.“

Der 33-Jährige wirkt beeindruckt. Obwohl er mit dem Wakeboard schon an vielen exotischen Orten unterwegs war. „Aktuell zeige ich in Videos den Sport da, wo er wenig erwartet wird. Um ihn bekannter zu machen“, erzählt er. Nachzuschauen ist das auf Instagram. Zum Beispiel fuhr er im Winter in Schweden über einen gefrorenen See. Nur da wo er fuhr, war das Eis entfernt – die Hindernisse zwischen den Wasserlöchern waren wieder aus Eis.

Zum Mash kehrt er trotzdem gerne zurück. „Es ist ein einzigartiges Event“, sagt er: „Sonst sind die Zuschauer selten so nah dran. Es ist eine besondere Stimmung, das pusht.“ Motivieren, dürfte ihn sicherlich auch das: Noch fehlt ihm ein Sieg auf dem Olympiasee, ein zweiter Platz ist sein bisher bestes Ergebnis hier.

Auch wenn es auf dem Mash – beziehungsweise in den vertretenen Sportarten – traditionell etwas lockerer gesehen wird, wer letztendlich gewinnt. „Einfach auch die Leute wiedersehen, beisammen sein und Spaß haben“, beschreibt es Alisa Fessl. Sie ist Skateboarderin und begutachtet ein paar hundert Meter weiter die Rampe, die für die Skater und BMX-Fahrer auf eine Plattform im Wasser gebaut ist. Die 22-jährige Österreicherin ist zum dritten Mal dabei und hat verschiedene Bauten erlebt, die sie hier meistern musste. „Ich hätte es mir größer vorgestellt“, kommentiert sie die Rampe, die einer an der Seite abgeschnittenen Schüssel ähnelt. „Aber das ist richtig cool“, setzt sie mit einem Grinsen hinzu: „Dann traut man sich mehr und kann mehr Tricks zeigen.“ Sie hätte sich schon Gedanken gemacht, um möglichst wie 2022, als sie Dritte wurde, wieder auf dem Podest zu landen, sagt sie: „Aber welche Tricks genau, bleibt noch geheim.“

Schon bekannt sind die anderen Athletinnen, mit denen sie sich messen wird, darunter auch die deutsche Olympia-Teilnehmerin Lilly Stoephasius (16).

Neben dem Sport, den die Gäste der Weltelite und deutschen Spitze zeigen, können sich die Besucher für freien Eintritt wieder auf kulinarisches, kulturelles und musikalisches Rahmenprogramm freuen.

Artikel 1 von 11