„Betrinkt euch bitte nicht zu sehr“

von Redaktion

FORMEL 1 Verstappen appelliert an Fans – Sprint-Shootout um Zusatzpunkte

Spielberg – Nach den Berichten über rassistische, homophobe und sexistische Beleidigungen am Rande des Formel-1-Rennens im Vorjahr in Spielberg glaubt Rekordweltmeister Lewis Hamilton an diesem Wochenende wieder an normale Zustände. „Ich hoffe, letztes Jahr war ein einmaliger Vorfall“, sagte der britische Mercedes-Pilot im Fahrerlager vor dem Großen Preis von Österreich und ergänzte: „Ich weiß, dass Maßnahmen ergriffen worden sind, aber sicher kann man immer noch mehr tun.“

Beim vergangenen Grand Prix in der Steiermark 2022 hatten verschiedene Berichte vor allem von weiblichen Fans aufschrecken lassen. Darin ging es um Übergriffe, sexistische Kommentare, rassistische oder homophobe Beleidigungen. Auch die Formel 1 sah sich in einem Statement schnell zum Handeln gezwungen. Unter anderem sollen nun mehr Sicherheitskräfte für Ordnung sorgen.

Traditionell sind in Spielberg vor allem viele niederländische Fans vor Ort. Deswegen appellierte Weltmeister Max Verstappen vor dem Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/live bei Sky) an seine Landsleute: „Betrinkt euch nicht zu sehr, schaut den Grand Prix und genießt es.“ Im Vorjahr hatte der 25-Jährige sogar eine Alkoholgrenze für Zuschauer an der Rennstrecke ins Gespräch gebracht. Dazu kommt es allerdings weiterhin nicht. Hamilton wünschte sich derweil: „Wir müssen inklusiver sein und jeden hier willkommen heißen.“

Über eines können sich seine Fans schon einmal freuen: Verstappen hat sich die Pole Position für das Heimspiel seines Red-Bull-Teams beim Großen Preis von Österreich (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) gesichert. Der Niederländer setzte sich im Qualifying in Spielberg vor den Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz durch. Für Verstappen ist es die 26. Pole seiner Formel-1-Karriere und bereits die sechste der Saison. „Nicht so schlecht“, funkte Verstappen zufrieden. Die Pole behielt er auch nach einer Untersuchung durch die Rennleitung, weil er Haas-Fahrer Kevin Magnussen behindert haben sollte, War aber nicht so.

Der deutsche Haas-Pilot Nico Hülkenberg fuhr als Achter zum sechsten Mal in diesem Jahr im Qualifying in die Top Ten. Diese verpasste zum vierten Mal in Folge Verstappens Teamkollege Sergio Perez mit Rang 15. Der Mexikaner schaffte es im zweiten Qualifying-Abschnitt bei drei Versuchen nicht, innerhalb der vorgegeben Strecke zu bleiben. Seine Zeiten wurden jeweils gestrichen.

„Wegen der Track Limits war es sehr schwer“, sagte Verstappen und sprang dem Gefährten Perez damit zur Seite: „Bei diesem Tempo ist es so schwer, die weißen Linien zu sehen. Die Autos sind groß und schwer. Ich bin sehr glücklich, auf Pole zu sein. Aber es ist noch ein langes Wochenende.“

„Es ist toll, wieder in der ersten Reihe zu sein“, freute sich Leclerc, der sich nur um 48 Tausendstel geschlagen geben musste: „Wir müssen das nun bestätigen.“

Am Samstag geht es für die 20 Piloten noch einmal auf Zeitenjagd beim Sprint-Shootout. In diesem wird ab 12.00 Uhr die Startreihenfolge für das 24 Runden lange Sprintrennen am Samstagnachmittag (16.30 Uhr) ermittelt. Der Sieger erhält acht WM-Punkte, der Triumph am Sonntag im Grand Prix ist 25 Zähler wert. Verstappen muss als hoher Favorit gelten. Seit dem Sieg Leclercs beim Großen Preis von Österreich 2022 gewann Red Bull 18 von 19 Rennen, 15 Siege gingen allein an Verstappen. Sein Vorsprung in der WM auf den Perez beträgt 69 Punkte.  dpa/sid

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