Bernstein ruft die Revolution aus

von Redaktion

Hertha-Präsident: Fußball ist ein korruptes System

Berlin – Kay Bernstein hat es so satt. Dieses angeblich „korrupte System“ Fußball, die „alten Kräfte“, dieses „Hamsterrad“ – und so sehnt der Präsident von Hertha BSC den Umsturz herbei. „Wir können nicht mehr aufgehalten werden: Die Revolution hat schon begonnen“, sagte Bernstein in einem Interview mit n-tv.de. Der Fußball müsse sich völlig neu erfinden und neu denken.

Bernstein, der ehemalige Ultra, glaubt zu wissen, wovon er redet. „Ich finde, wir sind da bei Hertha BSC ein warnendes Beispiel“, sagte er 42-Jährige. Schließlich habe der Klub in der jüngsten Vergangenheit leidvoll erfahren müssen, dass „es nicht immer die beste Entscheidung für die Zukunft ist, einfach neues Geld ins System zu pumpen“.

Der Fall des Hertha-Investors Lars Windhorst habe ihm die Augen geöffnet, sagte Bernstein: „Mir wurde klar, dass ich in einem Kreislauf gelandet bin, in dem es um sehr viel Geld geht, der zum Teil auch nicht fair spielt. Es ist ein korruptes System.“ Das bezog er ausdrücklich auch auf die Verbände.

Den Deal mit Windhorst hatten seine Vorgänger eingefädelt, die vielen Millionen wurden verpulvert, nach dem Abstieg war zuletzt sogar die Lizenz in Gefahr, angeblich stundet die Stadt Berlin Hertha die Miete für das Olympiastadion für die nächste Saison. Windhorst verkaufte seine Anteile an Investmentfirma 777 Partners, doch Bernstein will im Fußball raus aus diesen Abhängigkeiten. So schnell es geht.

„Wir müssen davon wegkommen, dass wir die nächste Kapitalspritze brauchen, um über die Runden zu kommen“, sagte Bernstein: „Wir brauchen neue Regeln für einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Fußball. Die gelten dann für alle. Keine Hinterzimmer mehr.“ Er machte konkrete Vorschläge, so brachte Bernstein eine Gehaltsobergrenze zur Sprache, Umverteilung, eine Rückkehr zur Kern-Anstoßzeit am Samstag um 15.30 Uhr und Maßnahmen gegen ausufernde Beraterhonorare.  sid

Artikel 11 von 11