London – Nach seinem Halbfinal-Einzug bei den French Open ist Alexander Zverev heiß auf den Rasen-Klassiker in Wimbledon. Nach seiner schweren Fußverletzung sieht sich der 26-Jährige inzwischen wieder bereit für große Taten. „Um ehrlich zu sein, in Paris ist der Knoten geplatzt“, sagte Zverev in einem Interview von Sports Illustrated. „Nach meiner Verletzung habe ich immer gesagt, dass ich dieses eine Resultat brauche, und das habe ich mit meinem Halbfinale in Roland Garros geschafft.“
Im Rest der Saison hat Zverev nun keine Punkte mehr für die Tennis-Weltrangliste zu verteidigen, weil er 2022 in der zweiten Jahreshälfte wegen seiner Verletzung keine Turniere bestreiten konnte. Der Weg nach oben ist für den gebürtigen Hamburger damit frei. Nach wie vor hat Zverev, der vor seiner Verletzung die Nummer zwei der Welt war, große Ambitionen. „Ich möchte Grand-Slam-Turniere gewinnen und die Nummer 1 der Welt werden. Das sind meine großen Ziele“, sagte Zverev.
„Im vergangenen Jahr war ich nah dran. Ich hätte eigentlich nur noch ein Match gewinnen müssen in den folgenden drei Monaten nach Paris, egal bei welchem Turnier. Das war nicht einfach für mich zu akzeptieren“, sagte Zverev.
In Wimbledon bekommt es der Olympiasieger in der ersten Runde mit dem niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer zu tun. Die Partie findet am Dienstag statt.
Wer sind die Favoriten?
Titelverteidiger Novak Djokovic peilt seinen fünften Sieg in Serie und den insgesamt achten Sieg im Rasenmekka an, er würde dann mit Rekordsieger Roger Federer gleichziehen. Seinen Grand-Slam-Rekord könnte er auf 24 Triumphe ausbauen. Zudem hat der 36-jährige Serbe seit 28 Matches in Wimbledon nicht mehr verloren. Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich tippt allerdings auf einen Triumph von Carlos Alcaraz. Der spanische Weltranglistenerste Alcaraz (20) „ist mein Topfavorit“, so Stich. Alcaraz habe eine „enorme Spielfreude, lernt sehr schnell und besitzt die Fähigkeit, sich und sein Spiel schnell anzupassen“, so der Champion von 1991.
Wer sind die Favoritinnen?
Eine klare Favoritin ist derzeit nicht auszumachen. Vorjahressiegerin Jelena Rybakina hätte beste Chancen auf die Titelverteidigung – die Kasachin schlägt sich jedoch mit gesundheitlichen Problemen herum. Favoritin bei den Buchmachern ist die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen – sie erreichte in Wimbledon bislang aber maximal das Achtelfinale. In Bad Homburg hatte die 22-jährige Swiatek krankheitsbedingt aufgeben müssen, in Wimbledon tritt sie aber an.
Wer überträgt?
Der Pay-TV-Sender Sky berichtet täglich live auf bis zu fünf Sendern/Kanälen, insgesamt sollen es rund 400 Stunden werden. Die fachliche Expertise kommt von Julia Görges, Patrik Kühnen und Mischa Zverev. Zu sehen sind die Matches im Stream auch bei WOW, zudem streamen Bild/Sportbild von der ersten Runde bis zum Viertelfinale jeweils ein Spiel von Sky kostenlos (jede/r Spieler/in wird nur einmal zu sehen sein). dpa/sid