Stevens Point/Frankfurt – Etwas ungläubig und ergriffen schaute der „ewige“ Bernhard Langer nach oben, als der nächste Meilenstein perfekt war. Denn mit seinem 46. Erfolg auf der US Champions Tour krönte er sich nicht nur zum alleinigen Rekordsieger, der 65-Jährige schrieb ein weiteres Kapitel Golf-Geschichte – und blickte im Anschluss auf seine einzigartige Karriere, die längst noch kein Ende zu nehmen scheint.
„Der Golfball weiß nicht, wie alt wir sind“, scherzte der Deutsche nach seinem Triumph bei der US Senior Open in Stevens Point/Wisconsin und verriet noch einen Erklärungsansatz: „Ich habe eine Mutter, die am 4. August 100 Jahre alt wird, also denke ich, dass ich gute Gene habe. Hoffentlich bin ich noch ein paar Jahre dabei.“
Im Februar war der Anhausener mit Sieg Nummer 45 mit Hale Irwin in der Bestenliste gleichgezogen, nun stieg er zum erfolgreichsten Spieler der Senioren-Tour auf. Längst wird sein Name in einer Reihe mit den Großen des Golfsports genannt, seien es Jack Nicklaus, Arnold Palmer oder Gary Player.
„Das ist unglaublich. Ich habe mehr Majors auf dieser Tour gewonnen als jeder andere“, sagte Langer, für den es der zwölfte Majorsieg bei den über 50-Jährigen war. „König. Legende. GOAT“, twitterte die PGA. Dass der Ausnahmekönner zudem die Bestmarke als ältester Turniersieger ausbaute, war fast nur eine Randnotiz.
„Ich denke“, sagte der US-Amerikaner Steve Stricker, der hinter Langer Zweiter wurde, „das gibt uns allen, die wir hier noch spielen, Hoffnung, dass wir weiterhin so gut spielen können.“
Auch Langer? Klar, es habe schon die eine oder andere Woche gegeben, „in der ich dachte: ‘Was hast du hier draußen gemacht? Geh nach Hause und spiele mit deinen Enkeln’“, verriet er, aber: Er habe zwar „viel mehr Schmerzen als vor zehn Jahren“, aber immer noch „Spaß am Spiel. Wenn ich so spiele wie in dieser Woche, werde ich weiter spielen“. sid