Geht Mané in die Wüste?

von Redaktion

Ronaldos Club aus Saudi-Arabien spechtet auf Bayern-Stürmer

VON MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER

München – Der surreale Transfercoup mit Cristiano Ronaldo war offensichtlich nur der Anfang. Saudi Arabien macht ernst. Seit dem Überraschungstransfer des Portugiesen im vergangenen Winter zu Al-Nassr lockt die lukrative Pro League immer mehr Stars aus Europa an. Ronaldo: „Wenn die kommen, große Spieler und große Namen, junge Spieler, alte Spieler – wenn das passiert, wird die Liga besser.“

Weltfußballer Karim Benzema (35/zuvor Real Madrid) und N‘Golo Kanté (32/FC Chelsea), Frankreichs Weltmeister von 2018, unterschrieben jüngst bei Meister Al-Ittihad. Ronaldo-Club Al-Nassr will nachlegen – und hat dabei seine Fühler offenbar in Richtung München ausgestreckt. Im Fokus: Sadio Mané (31) vom FC Bayern. Der saudische Sportjournalist Sultan Al-Otaibi berichtet von Gesprächen zwischen Al-Nassr und der Spielerseite.

Stellt sich die Frage: Schickt Bayern Mané nach nur einem Jahr schon wieder in die Wüste? Abgeneigt wäre der Rekordmeister vermutlich nicht. Mané zählt zu den Verkaufskandidaten in diesem Sommer. Erst 2022 war Mané als Königstransfer für garantierte 32 Millionen Euro Ablöse vom FC Liverpool zum FC Bayern gewechselt. Die in ihn gesteckten hohen Erwartungen konnte er noch nicht erfüllen – was teilweise an seiner schweren Verletzung am Wadenbeinköpfchen im Winter lag. Und laut Ansicht seines PR-Beraters Bacary Cissé auch an den Mitspielern. „Seine Teamkollegen haben sich nicht an sein schnelles Spiel angepasst. Ich glaube, dass er wahrscheinlich fünf Tore mehr geschossen hätte, wenn sie sich angepasst hätten“, sagte er beim senegalesischen TV-Sender 2sTV.

In 38 Pflichtspieleinsätzen erzielte Mané insgesamt zwölf Tore. Zuletzt war der Senegalese unter Trainer Thomas Tuchel (49) keine Stammkraft mehr. „Es war eine komplizierte Saison, aber das passiert. Das war keine Überraschung für mich. Ich habe erwartet, dass es ein bisschen kompliziert werden würde“, sagte er jüngst über die Spielzeit, in der er nach der Champions-League-Partie gegen Manchester City Mitspieler Leroy Sané (27) ins Gesicht geschlagen hatte. „Ich liebe Herausforderungen und Bayern ist eine große Herausforderung. Jetzt liegt es an mir, alles zu geben, um diese Herausforderung zu bestehen“, stellte er klar.

Mané möchte also neu angreifen. „So Gott will“ in München. Der Offensivspieler: „Wenn alles gut läuft, kehre ich zu Bayern zurück.“ Cissé wird noch deutlicher und führt aus: „Was sicher ist: dass er bleibt. Er hat noch zwei Jahre Vertrag.“ Noch vor einer Woche sagte Cisse, er habe nichts von Angeboten aus Saudi Arabien gehört. Doch das kann sich im Fußballgeschäft so schnell ändern, wie eigenen Pläne.

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