München – Vier Wochen sind seit dem ersten Heimspiel der Munich Ravens vergangen. Die Gefühle damals waren gemischt. Einerseits war man überwältigt vom Zuspruch der Fans, andererseits aber auch überfordert vom Andrang und enttäuscht von der Niederlage. ,,Wir haben berechtigte Kritik bekommen, aber es ist klar, dass am ersten Spieltag nicht alles nach Wunsch läuft“, so Manager Sebastian Stolz. Beim zweiten Mal soll es sportlich und vor allem organisatorisch besser werden. Das gelingt teilweise.
Der erste Hinweis darauf findet sich auf dem Weg zum Stadion. Wo man vor 28 Tagen noch den Kopf einziehen musste, wurden die Hecken geschnitten. Auch innerhalb des Sportparks hat sich einiges getan. Die Eingänge öffnen früher und mehr Foodtrucks sind vorhanden. „Generell haben wir uns überall verbessert“, sagt ein zufriedener Stolz. Am Rahmenprogramm wurde ebenfalls geschraubt. Mit „Ravens gonna fly“ gibt es eine Hymne, zu der das frisch getaufte Maskottchen tanzt. ,,Dave the Rave“ soll den Fans einheizen, was teilweise gelingt.
Richtig laut werden die 5184 Zuschauer beim Münzwurf vor Spielbeginn. Den führt TV-Moderator Christoph Dommisch durch, der von den Ravens angetan ist: , „Ein Team in München hat gefehlt. Ich bin froh, dass so eine professionelle Franchise wie die Ravens jetzt hier ist.“
Das neue Team überzeugt. Während beim ersten Heimspiel hauptsächlich NFL-Trikots vorherrschten, sind dieses Mal einige Ravens-Jerseys mit dabei. ,,Spannung, Spaß und eine gute Vertretung für Bayern, alles vorhanden“, so ein Anhänger. Das einzige Problem ist die streikende Anzeigetafel. ,,Irgendwas ist immer“, sagt Stolz lächelnd. So weit, so verschmerzbar.
Was schmerzt, ist die jüngste Niederlage. 9:28 gegen die noch ungeschlagenen Stuttgart Surge. Der Offensive fehlt der Punch, der Abwehr unterlaufen zu viele Fehler. „Heimspiele sind eigentlich ein großer Vorteil, wir müssen unsere Leistung deutlich verbessern“, so Sportdirektor Sean Shelton.
Nächste Heimsieg-Chance: am 16. Juli gegen Mailand. CLAAS SCHÖNFELD