Dortmund – Felix Nmecha präsentierte breit grinsend sein neues Trikot mit der Nummer acht. Das erste kleine Fotoshooting für Borussia Dortmund bereitete dem Jung-Nationalspieler sichtlich Vergnügen. Doch ob er auch künftig bei seinem neuen Arbeitgeber Spaß haben wird, bleibt abzuwarten. Denn: Teile der Fans des deutschen Vizemeisters sehen den Transfer des 22-Jährigen aufgrund dessen als durchaus homophob und queerfeindlich einzuordnenden Instagram-Aktivitäten weiterhin äußerst kritisch.
„Ich weiß gar nicht, ob Naivität überhaupt noch das richtige Wort für das ist, was unser Ballspielverein sich da geleistet hat“, schrieb eine Autorin am Dienstag auf der Internetseite des bekannten BVB-Fanmagazins „schwatzgelb.de“. Einige Anhänger sehen die Werte des Klubs grundsätzlich in Gefahr. Nmecha und die Verantwortlichen stellen sich dem strammen Gegenwind. Der für 30 Millionen Euro vom Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg verpflichtete Mittelfeldspieler beteuerte, keinen Menschen aufgrund seiner Sexualität zu diskriminieren. „Ich denke, ein paar Sachen waren aus dem Kontext genommen“, sagte Nmecha in einem BVB-Video über die Vorwürfe der Homophobie und Transfeindlichkeit, ohne eben diese Dinge zu benennen: „Ich hoffe, die Fans werden mir die Chance geben, dass wir uns kennenlernen, und sehen, dass ich ein hoffentlich toller Mensch bin.“
Darauf setzen auch die Verantwortlichen und statteten den Neuzugang mit einem Vertrag bis 2028 aus. Vereinspräsident Reinhold Lunow schenkt Nmecha trotz anfänglicher Skepsis sein Vertrauen. Die Verpflichtung habe zu kontroversen Diskussionen geführt, da er Inhalte geteilt habe, die durchaus als homophob oder queerfeindlich interpretiert werden könnten, twitterte Lunow. Auch er habe deshalb zunächst große Bedenken gehabt, ob er die Werte unserer Borussia teile. Diese konnte Nmecha in einem Gespräch mit Lunow und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zerstreuen. sid