Die Rückkehr des Routiniers

von Redaktion

Mit 34 Jahren ist Ricciardo nun wieder Stammfahrer ihn der Formel 1

Silverstone – Am Dienstagvormittag plauschten Mick Schumacher und Daniel Ricciardo noch an der Boxenmauer in Silverstone, am Nachmittag war einer der beiden Formel-1-Edelreservisten zum Stammfahrer befördert. So schnell kann es manchmal gehen, zumindest wenn man zum Red-Bull-Fahrerkader zählt und die Führungsriege um Motorsportberater Helmut Marko mal wieder die Geduld verliert.

Nach Daniil Kwjat, Pierre Gasly und Alex Albon ging es diesmal dem Niederländer Nyck de Vries beim Ableger AlphaTauri an den Kragen. Zehn Rennwochenenden erhielt der frühere Formel-2- und Formel-E-Champion, dann wurde der Daumen gesenkt. Und mit der Entscheidung für den Australier Ricciardo schlug Red Bull einen zwar nicht überraschenden, aber doch bemerkenswerten Richtungswechsel ein.

Denn der Dauergrinser aus Perth, der laut seiner Instagram-Story nach der Nachricht vor lauter Freude „nicht in der Lage war, seinen Helm abzunehmen“, ist bereits 34 Jahre alt und achtmaliger Grand-Prix-Sieger. Ricciardo personifiziert damit eine Abkehr von der bisherigen Philosophie, bei AlphaTauri aus Talenten die Red-Bull-Fahrer der Zukunft zu formen.

Diesen Werdegang hat Ricciardo bereits hinter sich, 2012 und 2013 empfahl er sich beim AlphaTauri-Vorgänger Toro Rosso für die Beförderung. 2014 entzauberte er bei Red Bull auf Anhieb den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel – und auch 2016 und 2017 entschied er das Stallduell mit dem heutigen Allesgewinner Max Verstappen für sich – ehe er sich mit Wechseln zu Renault und McLaren keinen Gefallen tat.

Zurück im alten Stall blüht der Australier aber seit Jahresbeginn wieder auf. Als reiner Ersatzfahrer sowie für Tests, den Simulator und für Show-Runs war Ricciardo eingeplant. Doch der Publikumsliebling in der zweiten Reihe war für Marko und Red-Bull-Teamchef Christian Horner immer auch eine Trumpfkarte. Die nun ausgespielt wurde. Ricciardo wird nun bis zum Saisonende an AlphaTauri ausgeliehen, wo der Japaner Yuki Tsunoda sein Teamkollege sein wird.  sid

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