Mit dem Geist von Wyong zum Titel

von Redaktion

Didgeridoo-Klänge und Rauchschwaden: DFB-Frauen endgültig in Australien angekommen

Wyong – Rauchschwaden waberten über den Rasen, Didgeridoo-Klänge schallten aus den Lautsprechern, als Willkommensgeschenk gab es einen Bumerang: Nach der traditionellen Zeremonie vor ihrem öffentlichen WM-Training sind die deutschen Fußballerinnen endgültig in Australien angekommen. Nun wollen Alexandra Popp und Kolleginnen den Geist von Wyong beschwören – und sich auf ihrer Titelmission auch vom Kolumbien-Eklat nicht verunsichern lassen.

„Wir sind auf einem guten Stand, aber in den nächsten Tagen und Wochen muss es sich noch stärker binden“, sagte Lina Magull nach einem spaßigen Teambuilding am Strand. Marina Hegering mit Känguru-Mütze, Popp mit Australien-Flagge auf dem Kopf: Der Samstagsausflug nach Shelly Beach inklusive Song-Quiz und Weitwurf-Challenge sorgte für Abwechslung und soll einen starken Teamgeist wie bei schon der EM im Vorjahr schüren.

Auf dem Weg zum dritten Stern könnte es jedoch deutlich ruppiger zugehen. Nach dem WM-Auftakt gegen Marokko (24. Juli/10.30 Uhr/ZDF) warten in der Gruppe H die Kolumbianerinnen – also genau jenes Team, dessen Skandal-Testspiel gegen Irland am Freitag nach 23 Minuten wegen übermäßiger Härte abgebrochen worden war. Die Meldung aus Brisbane sorgte im deutschen Lager für Irritationen, wenngleich Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg oft vor der Physis des Gegners am 30. Juli gewarnt hatte.

Svenja Huth meinte, es gebe ja auch gegen solch eine Spielweise Mittel. „Da geht es darum, dagegenzuhalten, aber auch, den Ball nicht lange zu halten, sondern schnell mit wenigen Kontakten laufen zu lassen“, sagte sie dem kicker.

Beim deutschen Team wächst indes die Hoffnung auf eine rechtzeitige Genesung von Lena Oberdorf. Die unverzichtbare Mittelfeld-Abräumerin trainierte am Sonntag nach Oberschenkelproblemen erstmals seit der Generalprobe gegen Sambia (2:3) wieder auf dem Platz und am Ball, anders als Abwehrchefin Hegering (Fersenprellung) auf dem Fahrrad-Ergometer.

In der Einheit vor rund 200 Fans ließ Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihre Schützlinge 100 Minuten lang schwitzen. Für eine perfekte Initialzündung gegen Marokko seien aber eben auch lockere Teambuilding-Aktionen „wichtig für die Stimmung“, sagte Laura Freigang.  sid

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