Bayern holt den Haaland-Entdecker

von Redaktion

„Der Richtige“: Christoph Freund kommt aus Salzburg und wird Sportdirektor

VON PHILIPP KESSLER, HANNA RAIF UND MANUEL BONKE

München – Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt… In diesem Fall für den FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister ist auf der Suche nach einem neuen Sportdirektor in Österreich fündig geworden. Christoph Freund (46) übernimmt den vakanten Posten und hat bereits einen bis 2026 gültigen Vertrag bei den Münchnern unterschrieben. Job-Beginn ist der 1. September. Die Verpflichtung wurde hinter den Kulissen in den vergangenen Wochen vorbereitet und auf den Weg gebracht. Denn von der Idee, Max Eberl (49) als Nachfolger für den geschassten Sportvorstand Hasan Salihamidzic (47) zu holen, sind die Bosse zuletzt abgerückt.

Freund arbeitet seit acht Jahren als Sportdirektor bei Red Bull Salzburg, zuvor war er dort bereits drei Jahre lang Sportkoordinator und zwischen 2006 und 2012 Teammanager. Als sein Lehrmeister gilt Ralf Rangnick (65), von dem er 2015 den Sportdirektoren-Posten bei den Mozartstädtern übernommen hatte. Für den Fußballprofessor hat Freund drei Jahre lang wichtige Zuarbeit geleistet. Er führte mit seinem Team in Salzburg den erfolgreich eingeschlagenen Rangnick-Weg fort.

Unter seiner Ägide schaffte es der österreichische Serienmeister immer wieder, hoffnungsvolle Talente zu großen Aufsteigern zu entwickeln und mit beträchtlichem Transfergewinn zu verkaufen. Das wohl prominenteste Beispiel ist Erling Haaland (22), der von Salzburg über Borussia Dortmund bis zum aktuellen Champions-League-Sieger Manchester City eine glanzvolle Karriere hinlegte. Freund ist bestens vernetzt und ein akribischer Arbeiter. Zudem gilt der Österreicher als Familienmensch und heimatverbunden. München passt da gut. Sport in der Natur ist sein Ausgleich.

Im Herbst baggerte der Premier-League-Club Chelsea an ihm. Freund sagte ab. Nun seine Zusage beim FC Bayern. Freund: „Ich freue mich riesig darauf, ab dem 1. September mit voller Energie und Leidenschaft alles dafür zu geben, dass dieser Verein auch in Zukunft sportlich so erfolgreich bleibt, weiter in der internationalen Spitze mitspielt und seine Fans mit attraktivem Fußball begeistert.“ Bayerns CEO Jan-Christian Dreesen ergänzte: „Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist.“

Lob für die Verpflichtung gab es freilich auch von Rangnick. Österreichs Nationaltrainer sagte unserer Zeitung: „Er lebt für diesen Job. Neben der hohen sportlichen Kompetenz und seinem internationalen Netzwerk bringt er auch seine starke Persönlichkeit mit ein, menschlich ist er top und absolut integer. Man kann ihn und den FC Bayern zu diesem Schritt nur beglückwünschen.“ Findet auch Michael Reschke (65). „Das ist jemand der internationales Renommee besitzt, der sehr erfolgreich in hoher Verantwortung gearbeitet und den Job von der Pieke auf gelernt hat“, sagte Bayerns ehemaliger Technischer Direktor und aktuelle Head of European Football der mächtigen Berater-Agentur CAA Stellar.

Freund wird, wie unsere Zeitung erfuhr, gemeinsam mit dem Technischen Direktor Marco Neppe (37/Vertrag bis 2026), künftig die sportliche Doppelspitze bilden. Reschke: „Es gibt so viele Aufgabenbereiche im sportlichen Bereich beim FC Bayern, dass zwei hochkompetente Leute sich top ergänzen können.“ Die Verpflichtung von Freund könnte den Spielern vom FC Bayern Campus den Weg in den Profibereich erleichtern. Nachwuchsleiter Jochen Sauer (50) und Freund kennen sich aus der Zeit von 2012 bis 2017 in Salzburg.

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