SCHULSPORT

ZwangsveranstaltungBundesjugendspiele?

von Redaktion

Die Bundesjugendspiele sollen im kommenden Schuljahr reformiert werden. Die Anpassungen sollen zu mehr Bewegung animieren – die Meinung von Experten und Interessenvertretern über den neuen Modus gehen aber teils weit auseinander. „Ich finde die Reform absolut sinnvoll, meiner Meinung nach geht sie aber nicht weit genug“, sagte Filip Mess, Professor für Sport- und Gesundheitsdidaktik an der TU München. Die Landesschülervertretung Rheinland-Pfalz hätte sich sogar eine komplette Abschaffung gewünscht. Die Bundesjugendspiele seien eine „Zwangsveranstaltung“ mit einem „starken und absolut unfairen“ Wettbewerbsdruck, sagte Landesschulsprecher Pascal Groothius.

Dieser Druck soll gemildert werden. Die neuen Vorgaben sehen vor allem in den Grundschulen eine Verschiebung von „Wettkämpfen“ mit starren Leistungskriterien hin zu weniger strikt vorgegebenen „Wettbewerben“ vor. Die Stoppuhr und das Maßband dürften dann eine untergeordnete Rolle spielen. Die Bewertung der Leistung wird insgesamt freier, der gesamte Ansatz ist spielerischer.

Dass Kinder aber insgesamt Spaß an der eigenen Leistung haben, schätzen Mess und Isabelle Baumann ähnlich ein. Die frühere DLV-Bundestrainerin arbeitet heute als Gymnasiallehrerin und plädiert dafür, dass der Wettkampfgedanke nicht völlig aufgeweicht wird. „Man stellt vor allem bei den Kindern fest, dass die ihre Leistung wissen möchten“, sagte sie und verwies zudem auf „unheimliche Leistungseinbußen“ im Freizeitbereich und im Schulsport.

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