München – Die Löwen-Kabine füllt sich! Dafür, dass neue Spieler zu Beginn der Vorbereitung nur häppchenweise in Giesing eintrudelten, drückt Trainer Maurizio Jacobacci (60) auf dem Transfermarkt jetzt umso mehr auf das Gaspedal. Am Dienstag vor eine Woche präsentierten die Löwen Rechtsverteidiger Kilian Ludewig (23/ausgeliehen von RB Salzburg), am Montag und Dienstag dieser Woche gingen dann Stürmer Valmir Sulejmani (27/Ingolstadt) und Rechtsaußen Morris Schröter (27/Rostock) über den Ladentisch.
Inklusive der beiden Leihrückkehrer Michael Glück (20) und Lorenz Knöferl (20) sowieo der internen „Aufsteiger“ Mansour Ouro-Tagba (18/U 19) und Tim Kloss (19/1860 II) stehen 18 Abgängen nun 14 Zugänge auf dem Kassenzettel gegenüber. Freilich viel Holz in beide Richtungen – aber längst noch nicht (Transfer-)Spitze.
Arminia Bielefeld:
Nirgendwo in der 3. Liga geht es geschäftiger zu als in Ostwestfalen. Dort muss Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel nach einem Totalschaden und dem Absturz aus der 1. und 2. Liga den Kader kernsanieren. Im Vergleich zur Vorsaison ist einzig Vereinslegende Fabian Klos noch da. Unter den 22 (!) Neuzugängen befinden sich mit Semi Belkahia und Chrisopher Lannert bekanntlich zwei Ex-Löwen. Der wohl bekannteste Neue ist Nicklas Shipnoski, der von Fortuna Düsseldorf auf die Alm wechselte und auf 68 Zweit- und 56 Drittliga-Spiele kommt. Ansonsten legt Mutzel das Schicksal des Clubs in die Hände von Talenten. Das Durchschnittsalter beträgt aktuell 22,79 Jahre.
Jahn Regensburg:
Auch beim nächsten Absteiger geht’s zu wie auf dem Basar und die Spieler geben sich die Klinke in die Hand. 23 Profis mussten weg, 20 Neue entschieden sich für den Schritt in die Oberpfalz. Anders als Bielefeld setzt der Jahn voll auf Erfahrung. Andreas Geipl (1. FC Heidenheim), Florian Ballas (Karlsruher SC) und Alexander Bitroff (Magdeburg) waren alle Stammspieler in der 2. Liga. Zusammen kommen sie auf 486 Zweitliga-Einsätze.
SV Sandhausen: Das Ziel ist klar: Nach dem Abstieg im Vorjahr soll es für Sandhausen sofort wieder eine Liga nach oben gehen. Die Transfers unterstreichen das: Zweitliga-Bomber Rouwen Hennings (90 Tore) wechselte genauso in die Kurpfalz wie die beiden Rückkehrer und Führungsspieler Alexander Mühling (Ex-Kapitän in Kiel/221 Zweitliga-Spiele) und Tim Knipping (Ex-Kapitän in Dresden/ 86 Spiele). Angesichts von 26 Abgängen und bisher „nur“ 17 Neuen ist der Kader (21 Spieler) allerdings noch nicht ganz fertig.
Ingolstadt: Dass es auch anders gehen kann, beweist das Team um Ex-Löwen-Coach Michael Köllner. Die Schanzer setzen auf Kontinuität: Nur 13 Spieler verließen den Verein – unter den elf Neuen versprechen Simon Lorenz (Kiel) und Lukas Fröde (Rostock) die meiste Qualität.
Fazit: Sechzig braucht sich mit seinen Neuen nicht zu verstecken. Vor allem Marlon Frey (Duisburg), Manfred Starke (Meppen) und Eroll Zejnullahu (Bayreuth) sind mit allen Wassern gewaschen. Dem Trio ist zuzutrauen, im Löwen-Rudel sofort das Kommando zu übernehmen. Da sich auch die Konkurrenz zum Großteil neu sortieren musste, wird entscheidend sein, wie schnell aus untereinander eher unbekannten Gesichtern eine echte Einheit entsteht.