Popp lässt es klingeln

von Redaktion

Doppelpack und Gruß an den verstorbenen Vater

Melbourne – Alexandra Popp war sichtlich angefasst – die Torgigantin konnte ihr Gefühlschaos nach dem WM-Traumstart der deutschen Fußballerinen nicht verbergen. „Ich telefoniere in dem Sinne auch nach Hause“, erklärte Popp ihren emotionalen „E.T.“-Jubel inklusive Gruß gen Himmel, mit dem sie ihres verstorbenen Papas gedachte: „Es geht auch um Menschen, die nicht mehr unter uns sind, die wichtig waren. Derjenige, der abgenommen hat, ist mein Vater.“ Beim vorzeitigen Abschied in der 82. Minute in den verdienten Feierabend erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen.

Mit zwei Treffern führte Popp den Vize-Europameister in Melbourne zu einem beeindruckenden 6:0 (2:0) gegen Marokko. Dass die 32-Jährige nach Abpfiff als Spielerin der Partie ausgezeichnet wurde, verstand sich von selbst. „Ich bin mega, mega happy, dass wir so ein Auftaktspiel auf den Platz bringen konnten“, sagte Popp im ZDF mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „Wir haben unser Spiel durchgedrückt.“

Durch ihren Doppelpack erhöhte die Angreiferin ihr Trefferkonto im Trikot des Nationalteams auf 64 und zog mit Inka Grings gleich. Rekordnationalspielerin Birgit Prinz (128 Treffer) führt die Liste der besten deutschen Torschützinnen vor der zweitplatzierten Heidi Mohr (83) an.

„Zu ‘Poppi’ mit ihren zwei Toren, da muss man auch nichts mehr zu sagen“, sagte Voss-Tecklenburg und ergänzte dann doch: „Sie hat im Training noch nicht so viel getroffen, von daher ist es schön“, dass Popp sich belohnt habe. „Das löst auch etwas beim nächsten Gegner aus, das tut ihr gut, das tut der Mannschaft gut, aber natürlich freue ich mich über jede Torschützin“, sagte die Bundestrainerin.

Den ersten Treffer erzielte Popp früh nach einer Flanke von Innenverteidigerin (!) Kathrin Hendrich per Kopf. In der zweiten Halbzeit war sie nach einer Ecke von Klara Bühlr akrobatisch erneut mit dem Kopf zur Stelle.

dpa, sid

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