Tokio – Die Herzen der japanischen Medienvertreter hatte Serge Gnabry (28) am Freitag im Sturm erobert. Zur Pressekonferenz vor dem Spiel an diesem Samstag gegen Kawasaki Frontale (19 Uhr/Sky, DAZN) erschien der Offensivspieler des FC Bayern mit weißen Adiletten mit einem roten Punkt in der Mitte. Das Schuhwerk sah also ein bisschen aus wie die Flagge Japans. Gnabry war bereits in der Sommerpause in die asiatische Hauptstadt gereist. „Ich wollte seit ein paar Jahren nach Japan kommen, um die Kultur, die Fashion und das Essen hier kennenzulernen. Ich hatte eine sehr coole Zeit hier“, berichtete der Nationalspieler, der sich während seines Aufenthalts bei Kawasaki Frontale fit hielt.
Das Extra-Training zahlt sich jetzt aus: Gnabry, dessen Haare mittlerweile blond sind, wirkt topfit bei in der japanischen Hitze.
Hinter dem Münchner liegt ein turbulentes Halbjahr: Nach der WM in Katar fiel er in ein Leistungsloch, sein Ausflug zur Fashion Show nach Paris brachte ihm zwischenzeitlich den Spitznamen „Gucci“-Gnabry ein. Erst im Saisonendspurt fand er wieder zu alter Form und wurde wertvoll auf dem Weg zur Last-Minute-Meisterschaft.
Trotzdem wurden Gerüchte um seine Person lauter. In der Chefetage des FCB war man sich nicht sicher, ob Gnabry noch den nötigen Biss hat – und das Mia-san-mia entsprechend verkörpert. In Tokio stellte Gnabry klar, dass er nicht wechseln werde: „Es waren viele Gerüchte im Umlauf, vielleicht zu viele. Aber niemand hat mich direkt angesprochen in den letzten zwei Jahren, deswegen bin ich entspannt.“ Er fühle sich bei Bayern sehr wohl: „Ich habe letztes Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben (bis 2026/die Red.). Deswegen gibt es für mich überhaupt keine Diskussion.“
Klare Worte, die auch Thomas Tuchel freuen werden. Der schwärmt von Gnabry: „Charakter, Qualität, Fleiß, Bescheidenheit, Mannschaftsgeist, jeden Tag Lust auf Training. Serge hat alles, was man braucht, ist immer bereit, alles zu geben. Wenn man als Trainer ein Team auf dem höchsten Niveau basteln möchte, kann man sehr froh sein, ihn zu haben.“ bok