Zuletzt gab es in der European League of Football eher unschöne Nachrichten. Die Leipzig Kings? Pleite, der Spielbetrieb eingestellt. Auch die Prague Lions konnten zwischenzeitlich nicht zu einem Spiel antreten, Spieler sollen seit Mai auf ihr Gehalt warten. Der Spielbetrieb konnte nun zumindest bis Saisonende gesichert werden. Als dann mit Amin Black einer der besten Spieler der Munich Ravens twitterte, dass er den Verein verlässt, machten schon Gerüchte die Runde. Müssen die Ravens jetzt auch sparen? Die Wahrheit sieht jedoch anders aus. Black informierte die Münchner, dass er den Vertrag zu den festgelegten Konditionen nicht mehr erfüllen möchte. Auch solche Scharmützel gehören zur ersten Saison der neuen Football-Franchise. „Bis wir wirklich richtig angekommen sind, der Weg dahin ist länger“, sagt General Manager Sebastian Stolz: „Aber wir merken den Zuspruch sowohl lokal als auch regional. Das ist sehr positiv.“ Zum ersten Spiel kamen 6000 Fans, zuletzt waren es immer noch über 4000. Die Partie am Sonntag gegen die Helvetic Guards (Einlass 14:25, Kickoff 16:25) soll zum Sommerfest werden. Schulkinder zwischen sechs bis 20 Jahren zahlen nur sechs Euro Eintritt. Beim übertragenden ProSieben MAXX haben die Ravens-Spiele bis zu 280 000 Zuschauer (Nettoreichweite) gesehen, in der ELF haben nur Rhein Fire und Frankfurt Galaxy höhere Werte.
Die Nachrichten aus Leipzig und Prag will Stolz ungern kommentieren, dafür fehle ihm der Einblick in die Teams. „Wir sind eine Start-Up-Liga. Da gehört es leider auch dazu, dass es wieder den ein oder anderen Schritt zurück gibt.“ Natürlich soll sich die Teilnahme in der ELF auch irgendwann finanziell lohnen. Dafür brauche es jedoch einen langen Atem.
Und sportlich? Die Playoffs werden die Ravens voraussichtlich nicht erreichen, auch wenn Stolz die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Aber auch beim Verpassen werden die Ravens nicht wieder von der Bildfläche verschwinden. „Wir wollen uns hier langfristig etablieren“, sagt Stolz: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“