Schwimmen: Letzte Medaillen-Chance für Gose und Märtens

von Redaktion

Fukuoka – Ihr Freund Lukas Märtens hat schon eine, doch Isabel Gose denkt gar nicht über Medaillen nach. Die WM-Vielstarterin, als Europameisterin inzwischen die prominenteste deutsche Beckenschwimmerin, will ihr letztes Finale in Fukuoka ohne Druck bestreiten. „Nicht noch mal, so bin ja letztes Jahr rangegangen“, sagte die 21-Jährige vor ihrem Endlauf über 800 m Freistil am Samstag (14.23 Uhr MESZ), „da hat es beim ersten Rennen nicht geklappt, beim zweiten nicht, und dann beim dritten auch nicht. Ich will jetzt befreit aufschwimmen.“

Bei der WM in Budapest 2022 hatte die Magdeburgerin die Plätze fünf, sechs und acht belegt. Diesmal stehen bislang die Ränge sechs und sieben über 1500 und 400 m zu Buche. Das Podest ist nicht näher gekommen. „Das erfordert viel Geduld“, merkte Bundestrainer Bernd Berkhahn an, der Gose und Märtens zusammen mit Olympiasieger Florian Wellbrock in Magdeburg betreut, „sie ist persönliche Bestzeiten und deutschen Rekord geschwommen, das ist positiv. Aber es gibt auch andere Dinge, mit denen ich nicht so glücklich bin. Sie auch nicht.“ Eigentlich will Gose, die am Freitag als Siebtschnellste das Finale erreichte, im deutschen Team die Nachfolge der zurückgetretenen Olympiadritten Sarah Wellbrock antreten. Sie habe ihre ehemalige Trainingskollegin „immer im Hinterkopf. Ich würde ihr gerne zeigen, dass ich würdig bin, ihre 1500 zu übernehmen.“

Ein paar Schritte weiter ist ihr Lebensgefährte Märtens, der die bislang einzige deutsche Medaille gewann – Bronze über 400 Meter. Als ihm dann über die doppelte Distanz auf der letzten Bahn die zweite Medaille noch aus der Hand glitt, war Märtens „wütend auf mich selbst“.

Über 1500 m, auf denen Märtens vor einem Jahr fast vier Sekunden zu Bronze fehlten, hat er am Wochenende eine weitere Chance – im Duell mit Wellbrock, der sich den verlorenen WM-Titel wiederholen will.

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