Mitreißender HSV-Wahnsinn

von Redaktion

Sogar 3:5-Schalker schwärmen / Hertha verliert mit vier Dardais

Hamburg – Tim Walter strahlte kurz vor Mitternacht im Volkspark, Thomas Reis blickte deutlich grimmiger drein – gefühlsmäßig trennten die Trainer des Hamburger SV und von Schalke 04 nach dem spektakulären Zweitliga-Auftakt Welten.

In ihrem Urteil über den 5:3 (1:2)-Erfolg des HSV waren sie sich aber ziemlich einig. „Wer so viele Chancen herausspielt, hat es am Ende auch verdient zu gewinnen“, sagte HSV-Coach Walter, der mit seinem Team trotz eklatanter Verletzungssorgen einen Traumstart hingelegt hatte. „Es gibt über 90 Minuten keine zwei Meinungen, dass dieser Sieg absolut in Ordnung ist“, fügte Reis an, dessen Team dem Angriffswirbel der Hausherren nicht gewachsen war.

31 Torschüsse feuerten die Hanseaten in Richtung des Tores des überzeugenden Schalke-Keepers Marius Müller. Dennoch durfte Schalke bis zur Nachspielzeit auf einen Punkt hoffen. Doppelpacker Robert Glatzel (17., 90.+1), der Ex-Löwe, und Jean-Luc Dompe (90.+9) sorgten für die Entscheidung. Zuvor hatte Laszlo Benes zweimal (56., Foulelfmeter, 60.) für die Gastgeber getroffen. Für Schalker Jubel sorgten zwischenzeitlich Toptalent Assan Ouedraogo (22.), Thomas Ouwejan (45.+1) und Simon Terodde (66.).

Neben den Königsblauen patzte auch Berlin. Selbst das Dardai-Quartett konnte die Pleite gegen Fortuna Düsseldorf nicht verhindern. Coach Pal Dardai setzte beim 0:1 am Samstagabend seinen Sohn Marton Dardai in der Startformation ein, später wurden dessen Brüder Palko (29.) und Bence (78.) noch eingewechselt. „Ich spüre das nicht. Ich kenne dieses Gefühl nicht, da mein Vater und Onkel zusammen in der 1. Liga gespielt haben, ich habe mit meinem Bruder gespielt. Das ist normal bei uns“, sagte Pal Dardai bei Sport1. Daniel Ginczek (51.) traf für die Fortuna, die zum ersten Mal seit 1988 wieder gegen die Hertha gewann.

Fürth mit 5:0 an die Spitze

Am Sonntag sorgten die jungen Wilden der SpVgg Greuther Fürth mit dem Sturm an die Spitze für Furore: Die zweitjüngste Mannschaft der Liga deklassierte nach über 80 Minuten in Überzahl den SC Paderborn um Ex-Nationalspieler Max Kruse mit 5:0. SC-Abwehrspieler Visar Musliu hatte den Platz nach grobem Foulspiel bereits in der 8. Minute verlassen müssen – und Fürth nahm das Geschenk dankend an. Kapitän Branimir Hrgota (35./45.) und Tim Lemperle (43.) trafen in der ersten Halbzeit, Armindo Sieb (65.) und Joker Damian Michalski (77.) legten nach. Ein perfekter Saisonstart.

Die Nürnberger hingegen patzten zum Auftakt – sie verloren das erste Punktspiel unter Trainer Cristian Fiél in Rostock 0:2. John-Patrick Strauß (42.) und Nils Fröling (47.) trafen für Hansa.  sid, dpa

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